Allgemeines zum positionsweisen Aufmaß /Unterschiede
Im vorherigen Kapitel wurde das „chronologische Aufmaß“ beschrieben. Dort schreibt man das Aufmaß in einer Endlos-Liste. Das Aufmaß wird nach Baufortschritt geschrieben. Man misst alles, z.B. alle Positionen des Untergeschosses auf, dann alle Positionen des Erdgeschosses usw.
Im „positionsweisen Aufmaß“ haben Sie für jede LV-Position eine extra Erfassungsseite. Wenn Sie z.B. das „Mauerwerk 36,5cm“ anklicken, erfassen Sie in der Liste nur das Aufmaß dieser Position. Klicken Sie auf den „Außenputz“ kommen Sie auf eine neue Seite und Sie können diese Position aufmessen.
Genauso verhält es sich mit den Bauabschnitten. Beim positionsweisen Aufmaß können Sie auf der linken Bildschirmseite die Bauabschnitte verwalten. In der Aufmaßerfassung sehen Sie immer nur das Aufmaß für den aktuellen Bauabschnitt und natürlich die aktuelle Positionen.
Insgesamt gesehen bringt das positionsweise Aufmaß - insbesondere bei Großbaustellen - etwas mehr Übersicht als das chronologische Aufmaß.
Die anderen Features zwischen den Aufmaßarten sind weitgehend gleich, so daß es beim Benutzer liegt, welche Aufmaßform er benutzen möchte.
Innerhalb eines Auftrages/LV‘s kann man nur entweder mit dem chronologischen oder mit dem positionsweisen Aufmaß arbeiten. In einem anderen Auftrag können Sie dies wiederum anders machen.
Aufmaß-Erweiterungsmodul
Dieses Modul ist vorwiegend für den Tiefbau gemacht. Es verleiht dem chronologischen und dem positionsweisen Aufmaß die „Stationierungsformeln“ (100-106) sowie die „Gauss-Elling- Querprofilberechnung“.
Desweiteren können Sie in einem Aufmaß mehrere Auftraggeber abrechnen. Dies braucht man z.B. bei einem Kanalgraben, in den mehrere Auftraggeber (Gasversorger, Wasserwerk, Telekom) ihre Leitungen einlegen.
Mehr dazu später im Kapitel „9.4 Tiefbau-Aufmass (Stationierung)“.
Vorbereitungen/LV-Erstellung
Genauso wie im chronologischen Aufmaß, ist es sinnvoll, wenn vor der Aufmaßerstellung bereits ein LV-Dokument vorhanden ist. Man kann Aufmaße zu jedem LV-Typ machen (auch zu einem Angebot, einer Aufstellung, einer Auftragsbestätigung). In der Regel macht man das Aufmaß jedoch erst nach Auftragsvergabe zu einer Abrechnung.
Es ist bereits ein Angebot oder Auftragsbestätigung vorhanden
In der Regel existiert bereits ein Angebot oder eine Auftragsbestätigung zu einem abzurechnenden Bauvorhaben - das macht die Sache dann ganz einfach.
Legen Sie eine neue Rechnung (oder Abschlagsrechnung) innerhalb des Auftrages an. Sie werden dabei nach der Übernahme von Daten abgefragt - übernehmen Sie dann die Daten aus dem Angebot bzw. der Auftragsbestätigung.
Wenn Sie nun die Rechnung betreten, haben Sie bereits Ihre LV-Positionen in der Rechnung.
Gehen Sie von der geöffneten Rechnung in das positionsweise Aufmaß und erfassen hier das Aufmaß für die einzelnen Leistungspositionen. Wenn Sie fertig sind, übernehmen Sie die Daten in die Rechnung.
Wieder in der Rechnung angelangt, sehen Sie die Mengen in Ihrer Rechnung. Diese sind mit einem „A“ gekennzeichnet, damit Sie wissen, dass die Menge im Aufmaß berechnet wurde.
Mengen vor Aufmaßerstellung löschen:
Mit der Aufmaßmenge werden nur die LV-Positionen überschrieben, bei dem auch Aufmaß gemacht wurde. Die anderen Mengen (aus dem Angebot) bleiben stehen. Möchte man vor der Aufmaßerstellung alle Mengen löschen, gibt es hier eine Funktion im Menü „Bearbeiten/Kopieren“. Dort finden Sie den Punkt „Verschiedene LV-Funktionen“. Im obersten Abschnitt wählen Sie dann „Mengenspalte komplett löschen“ und dann klicken Sie auf „Löschvorgang durchführen“. Durch diese Maßnahme kann es nicht passieren, daß (unausgeführte) Angebotspositionen in der Rechnung aufgeführt werden.
Es ist noch kein LV-Dokument als Grundlage für das Aufmaß vorhanden
Um Aufmaß zu erfassen, können Sie nicht einfach mit einem leeren Aufmaßformular anfangen, sondern es sollte auf jeden Fall ein LV (z.B. Rechnung) mit den Leistungspositionen erstellt werden. Um die Positionen zu erfassen, legen Sie einen Auftrag an, legen dann eine neue Rechnung an und erstellen das Rechnungs-LV (ohne Mengenangabe):
a) Erfassung der Positionen von Hand
b) Übernahme der benötigten Positionen aus der Artikelverwaltung
c) Kopieren der Positionen aus einem ähnlichen Auftrag
d) Übernahme des LV über die GAEB-Schnittstelle (DA81-DA86)
e) Jahresverträge (dazu später mehr)
Wenn Sie Daten erfassen, tragen Sie Positionsnummer, Bezeichnung, Einheit, und E-Preis ein. Die Mengen tragen Sie nicht ein - diese werden später automatisch aus der Massenermittlung ermittelt und eingetragen.
Da man oft nicht weiß, welche Positionen auf der Baustelle überhaupt eingesetzt werden, ist es nicht wichtig, dass diese Rechnungsaufstellung vollständig ist. Die wichtigen/häufigen Positionen sollten jedoch enthalten sein - dies erleichtert die Arbeit - das werden Sie später sehen.
Positionen, die hier nicht erfasst wurden, können direkt im Aufmaß angelegt werden - oder man schließt das Aufmaß und ergänzt ganz normal die LV-Aufstellung und startet dann die Aufmaßerfassung erneut.
So könnte Ihre vorgeschriebene Rechnung mit den wichtigsten Positionen aussehen:
Schnelleinstieg positionsweises Aufmaß
Das positionsweise Aufmaß ist fast noch einfacher zu bedienen als das chronologische Aufmaß. Wir starten, indem wir ein Rechnungs-LV anlegen. Wie gewohnt, legen Sie einen Kunden an (oder suchen diesen), legen einen Auftrag an (oder wählen einen bestehenden aus) und erstellen nun ein neues Rechnungsdokument. Liegt bereits ein Angebot/Auftragsbestätigung vor, übernehmen Sie diese Daten. Sie stehen nun in der Rechnung und wir haben die im vorherigen Bildschirmausdruck abgebildeten Positionen übernommen bzw. neu erfasst.
Nun betreten wir das „positionsweise Aufmaß“ über das Menü „Funktionen“ oder schneller über das hier abgebildete Icon oben in der Symbolleiste:
Es öffnet sich das Fenster des positionsweisen Aufmaß:
Oben im Fenster sehen Sie Ihr Rechnungs-LV in Kurzform. Diese Positionen können wir aufmessen.
Links sehen Sie einen bereits angelegten Bauabschnitt mit dem Namen „Abschnitt 1“. Dieser wird immer automatisch eingetragen.
In der Mitte des Fensters unter „Aufmass-Aufstellung“ erfassen Sie dann das Aufmaß zur aktuell angeklickten LV-Position.
Als erstes möchten wir den standardmässig angelegten Bauabschnitt „Abschnitt 1“ umbenennen. Da wir in unserem Bauprojekt unten im Untergeschoß beginnen, soll der erste Bauabschnitt „Untergeschoß“ heißen. Gehen Sie dazu links unter Bauabschnitte auf „Bearbeiten“.
Sie finden folgendes Fenster mit den Daten dieses Bauabschnitts:181 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Setzen Sie den Cursor in das Feld „Name Abschnitt“ und tragen dort das Wort „Untergeschoß“ ein.
Alles weitere in diesem Fenster ist für unser Beispiel nicht wichtig. Wir verlassen das Fenster wie üblich mit Klick auf das „Kreuz“ rechts oben im Fensterrahmen.
Sie stehen nun wieder im Aufmaßfenster. Links oben sehen Sie, daß der Bauabschnitt umbenannt wurde.
Erfassung der Aufmaßdaten der ersten Position:
Klicken Sie oben im LV die erste Position „Humus abschieben“ an. Dann setzen Sie Ihren Cursor in die Spalte „Kommentar“ der Aufmaß-Aufstellung in der ersten sichtbaren (leeren) Zeile.
Um für die Prüfung des Aufmaßes später zu wissen, was hier gemessen wurde, schreiben Sie in der Spalte „Kommentar“ das Wort „nördliche Fläche“. Bestätigen Sie jede Eingabe generell mit der ENTER-Taste.
Die Spalte „Fml“ (Formel) lassen wir leer und bestätigen mit ENTER. Auch die Spalte „Faktor“ lassen wir leer und bestätigen.
Falls bei Ihnen die Spalte „AG-Aufteilung“ eingeblendet ist, können Sie diese oben im Menü „Einstellungen“ ausblenden. Diese benötigen wir in diesem Beispiel nicht.
Sie stehen nun in der Maßerfassung. Da wir keine Formel angegeben haben, geht das System von einer rechteckigen Fläche aus und es werden zwei Maße abgefragt. Zwei Maße deshalb, weil unsere Position in Quadratmeter abgerechnet wird. Das System erkennt anhand der Einheit im LV, wieviele Maße abzufragen sind.
Geben Sie bei „Maß 1“ die Länge von „12“ und als „Maß 2“ eine Breite von „10,50“ ein.
Sie stehen mit Ihrem Cursor nun in der nächsten Zeile unter der Spalte „ZA“. Wir bestätigen mit ENTER und stehen auf dem Kommentar. Hier geben Sie „südliche Fläche“ ein und bestätigen. Diese Fläche soll 182 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
trapezförmig sein. Deshalb müssen wir unter „Fml“ die Formelnummer für die Trapezfläche eintragen.
Unten im Reiter „Formeln“ sehen Sie, daß die Formel „002“ eine Trapezfläche ist. Übernehmen Sie diese Formel mit einem Doppelklick oder tragen Sie unter der Spalte „Fml“ direkt die Zahl „2“ ein (die führenden Nullen der Formelnummer brauchen Sie nicht einzugeben).
Den „Faktor“ lassen wir wieder aus und geben die Maße ein. Tragen Sie also hier die Zahlen „18“, „13“ und „11“ ein.
Wir bestätigen alle Eingaben mit ENTER und stehen in der nächsten Zeile.
Angenommen, wir haben die Position „Humus abschieben“ fertig aufgemessen, so möchten wir nun den Erdaushub aufmessen. Deshalb klicken wir oben im LV auf die Position „1.2 Erdaushub“. Sofort verschwindet unser eingegebenes Aufmaß und wir erhalten eine leere Tabelle für den Erdaushub.
Wir setzen unseren Cursor auf die Kommentarspalte und geben „Baugrube“ ein. Da das Gelände nicht eben ist, nehmen wir die Formel Nr. „6 - Aushub 4 Tiefen“. Hierbei rechnet das Aufmaß bei der Baugrubentiefe den Durchschnitt aus den vier Ecken.
Wir müssen nun 6 Maße erfassen. Geben Sie diese wie in dem Beispiel ein:
Sie können nun weitere Aufmaßzeilen zum Erdaushub eingeben. Ihr Aufmaß könnte nun so aussehen:183 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Wir möchten nun noch das Zwischenmauerwerk aufmessen. Hier behandeln wir dann die Spalten „Faktor“ und benutzen die sehr wichtige „Freie Formel“.
Wir klicken also oben auf die Position „2.2 Zwischenmauerwerk“. Wieder wird eine neue, leere Aufmaßseite eingeblendet.
Als Kommentar geben wir z.B. „Waschküche“ ein. Die Formel und den Faktor lassen wir aus.
Nun geben wir unter „Maß 1“ die Zahl „2,68“ und als „Maß 2“ die Raumhöhe von „2,50“ ein.
In der nächsten Zeile geben wir als Kommentar nur das Pluszeichen „+“ ein. Nach dem drücken von ENTER wird hier automatisch das Wort „Waschküche“ eingetragen. Die Eingabe des Pluszeichens wiederholt den Eintrag aus der letzten Zeile. Dies funktioniert nicht nur beim Kommentar, sondern auch bei den anderen Eingaben.
„Fml“ lassen wir wieder leer und unter Faktor geben wir die Zahl „2“ ein, weil wir zwei gleiche Wände aufmessen möchten. Die Mauerlänge geben wir als „Maß 1“ mit „3,70“ ein. Da die Raumhöhe immer gleich ist, geben wir wieder das Pluszeichen „+“ als Maß 2 ein.
In der Waschküche soll eine Tür abgezogen werden. Dazu geben Sie in der leeren Zeile unter Kommentar „Tür“ ein. Die Formel lassen wir wieder leer und geben den Faktor „-1“ ein. Negative Zahlen unter „Faktor“ stellen einen Abzug dar.
Als Maße geben Sie nun „0,885“ und „2,20“ ein.
Nun möchten wir mittels eines Kettenmaßes die Abstellräume in einer Zeile aufmessen. Da die Raumhöhe überall 2,50m ist, summieren wir alle Mauerwerkslängen auf und multiplizieren das Ergebnis mit der Raumhöhe.
Geben Sie in der nächsten Zeile als Kommentar „Alle Abstellräume“ ein. Unter „Fml“ benutzen wir die „Freie Formel“. Diese trägt die Nummer „91“. Sie können die Nummer entweder direkt eintragen, oder die Formel unten im Reiter „Formel“ heraussuchen und doppelklicken.
Den Faktor lassen wir leer und gelangen nun in die Erfassung der freien Formel. Geben Sie in diesem Textfeld nun z.B. folgende Berechnungsformel ein:
Diese „freie Formel“ wird in der Praxis sehr oft verwendet.
Anlegen des nächsten Bauabschnittes
Wir haben nun 3 unserer LV-Positionen im Abschnitt „Untergeschoß“ aufgemessen. Um mehr Struktur ins Aufmaß zu bekommen, macht es oft Sinn, das Bauvorhaben in mehrere Abschnitte zu unterteilen.
Dazu legen wir für das Erdgeschoß des Gebäudes einen neuen Bauabschnitt an. Gehen Sie dazu links unter „Anfügen“ auf „Hauptabschnitt“. Sie gelangen nun wieder in das Bauabschnittsfenster. Oben unter „Name Abschnitt“ tragen Sie „Erdgeschoß“ ein.
Verlassen Sie das Fenster und gelangen dann zurück in das Aufmaß. 184 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Links sehen Sie den neu angelegten Abschnitt. Das rote Kästchen bedeutet, dass dies Ihr aktueller Abschnitt ist.
Wählen Sie nun oben im LV die Position „2.2 Zwischenmauerwerk“ an. Es erscheint nun kein Aufmaß, weil wir uns nun im Abschnitt „Erdgeschoß“ befinden. Wenn Sie nun links den Abschnitt „Untergeschoß“ anklicken, erscheint Ihr eingegebenes Aufmaß von vorhin wieder.
Klicken Sie wieder links auf „Erdgeschoß“ und machen Sie Ihr Aufmaß zu der aktuellen Position.
So wie in nachfolgender Abbildung könnte das Zwischenmauerwerk des Erdgeschosses aussehen:
Aufmaß ausdrucken
Natürlich müssen Sie Ihr Aufmaß auch drucken, um dieses mit der Rechnung beim Auftraggeber zur Prüfung einzureichen. Um Aufmaß zu drucken, klicken Sie oben auf das „Druckmenü“.
Nur wenn das Aufmaß fehlerfrei ist, erscheint folgendes Fenster:
Wurden in Ihrem Aufmaß Probleme oder Leerzeilen gefunden, erscheint ein rotes Fenster mit der Auflistung der fehlerhaften Aufmaßzeilen. Sie haben dann die Möglichkeit, die Aktion abzubrechen oder trotzdem ins Druckmenü zu gehen. Später mehr zu dieser Fehlerprüfung.
Links oben können Sie wählen, welche Bauabschnitte beim Druck berücksichtigt werden sollen. Um nur einzelne Positionen auszudrucken, können Sie im Reiter „LV-Positionen“ die gewünschten Leistungen zum Druck markieren.
Wenn Sie nichts auswählen, werden immer alle Bauabschnitte und alle aufgemessenen Positionen ausgedruckt.
Unten links können Sie einen der sechs verschiedenen Druckarten anwählen. Standardmässig ist der 185 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
ganz normale Aufmaßdruck gewählt (Nr. 1).
Der Spezialausdruck Nr.6 ermöglicht ihnen im Vorfeld ein leeres Formular als „blanko Aufmassformular“ zu drucken, in welches sie dann auf der Baustelle ihre Meßwerte handschriftlich eintragen können.
Auf der rechten Seite finden Sie die ganzen Optionen für den Ausdruck. Für jede Druckart sind die zusätzlich möglichen Druckoptionen entsprechend aktiv. Optionen, die nicht möglich sind, sind ausgeblendet.
Oben können die aktuellen Einstellungen gespeichert werden, damit diese später automatisch beim Aufruf des Fensters wieder geladen werden. Weiterhin kann man die Einstellungen auf den werksseitigen Standard zurücksetzen oder das Aufmass-Formular anpassen.
Unten können Sie wählen, ob Sie die Druckvorschau, den Ausdruck auf dem Drucker, über das Fax oder den Versand als EMail haben möchten.
Für das Fax muss bei Ihnen ein Faxtreiber und eine Faxsoftware installiert sein.
Für den Versand als EMail muss das EMail-Modul erworben und eingerichtet sein. Das Aufmaß wird dann automatisch als PDF-Datei erstellt und zusammen mit der von Ihnen eingegebenen Betreff/ Textnachricht übersandt - eine wirklich schnelle und saubere Sache.
Weitere Details zum Aufmaßdruck in einem der nächsten Kapitel.
Verlassen Sie das Druckmenü wie üblich über das Kreuz rechts oben im Fensterrahmen.
Übernahme der Daten in die Rechnung
Die Aufmaßdaten werden automatisch in Ihre Rechnung übertragen. Dazu müssen Sie das Aufmaßfenster verlassen. Ist Ihr Aufmaß in Ordnung, erscheint das Übernahmefenster. Falls nicht, erscheint das rote Prüffenster mit einer Liste der Fehlermeldungen.
Im Übernahmefenster brauchen Sie im einfachsten Fall nur auf „Berechenen/Übernahme“ gehen. Alle Bauabschnitte und aufgemessenen Positionen werden zusammengerechnet und die Menge in Ihre Rechnung eingetragen. Das vorangestellte „A“ bedeutet, daß diese Menge aus dem Aufmaß kommt.186 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
So sieht nun Ihre Rechnungsaufstellung aus:
Diese Rechnung kann jetzt gedruckt werden. Natürlich können Sie zusätzlich auch noch angefallene Regiepositionen anfügen und mit dem Modul „Regieberichte/Rapporte“ Regieberichte erstellen. Diese Massen werden dann ebenfalls in die Rechnung übernommen (mit einem „R“-Kennzeichen) .
Formelspeicher
Der Formelspeicher ist im chronologischen und positionsweisen Aufmaß identisch. Sehen Sie sich deshalb das entsprechende Kapitel „9.2.4. Formelspeicher“ im chronologischen Aufmaß an.
Kommentarspeicher
Auch der Kommentarspeicher ist im chronologischen und positionsweisen Aufmaß identisch. Die Bedienung ist einfach. Sie definieren mit dem Menüpunkt „Kommentar-Speicher“ im „Aufmaß-Menü“ die häufig benötigten Kommentare. Diese Kommentare können Sie dann in die „Kommentar“-Spalte im Aufmaß übernehmen. Dies kann per Doppelklick auf den unten eingeblendeten Speicher geschehen oder durch die Eingabe der Abrufnummer direkt ins Kommentarfeld. Nach dem Bestätigen mit ENTER wandelt sich die Nummer in den hinterlegten Kommentar um. Probieren Sie es einfach aus.
Auch die „zusammengesetzten Kommentare“ funktionieren wie im „chronologischen Aufmaß“ - dies ist dort näher beschrieben.
Neue Position aufnehmen
Es wurde bereits mehrfach erwähnt, dass bereits ein Rechnungs-LV mit Positionen vorliegen muss, um das Aufmaß zu erfassen. Es ist jedoch auch möglich, im Aufmaßfenster neue Positionen zu erfassen.
Oben sehen Sie Ihr Abrechnungs-LV. Rechts daneben finden Sie die Schaltfläche „Neue LV-Position“.
Nach dem Klicken auf die Schaltfläche öffnet sich folgendes Fenster:187 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Hier können Sie eine neue LV-Position von Hand eintragen. Dazu einfach die entsprechenden Felder ausfüllen. Mit der TAB-Taste gelangen Sie jeweils ins nächste Feld.
Natürlich steht auch die „Artikelverwaltung“ oder der „Artikel-Direkt-Abruf“ zur Verfügung.
Unten gibt es die Angabe „Wo einfügen“. Sie können die neue Position entweder unten im LV anfügen lassen oder an eine beliebige Position dazwischenfügen. Im ersteren Fall ist die Bedienung ja klar - einfach auf die Schaltfläche „Einfügen dieser Position ins LV (F9)“ anklicken oder die F9-Taste drücken.
Möchten Sie die Position dazwischenfügen, weil diese Position in einen bestimmten Titel oder zu einer Gruppe von Positionen dazupasst, klicken Sie auf das Feld „An eine bestimmte Position“.
Sofort öffnet sich ein Fenster und eine Tabelle mit allen LV-Positionen (nur Kurztext). Nun klicken Sie die Zeile an, vor der Sie die neue Position einfügen möchten. Dann klicken Sie unten auf „Einfügen der Position oberhalb der markierten Zeile“. Natürlich genügt auch ein Doppelklick auf die entsprechende Position in der Tabelle.
Sie gelangen nun zurück in die Aufmaßerfassung, die Position wurde eingefügt und Ihr Eingabecursor steht nun bereits wieder auf der „Kommentar“-Spalte.
Auf diese Weise können Sie neue Positionen problemlos und schnell ins Abrechnungs-LV aufnehmen.
Um spezielle Positionen aufzunehmen (z.B. für neue Gewerke oder Titel) müssen Sie das Aufmass verlassen und z.B. das Gewerk/Titel in Ihr LV eintragen. Dann gehen Sie wieder ins Aufmass und setzen die Arbeit fort.
Markieren / Kopieren (Bearbeiten-Menü)
Das Menü „Bearbeiten“ ist relativ wichtig, denn damit lassen sich mehrere markierte Aufmaßzeilen kopieren, verschieben oder löschen.
Markieren
In den meisten Windows-Programmen werden Zeilen markiert, indem man die gewünschte Zeile ganz links in der Tabelle anklickt. Die Zeile wird dann blau hinterlegt.
Hier im Aufmaß ist eine Zeile erst markiert, wenn Sie in der Aufstellung das Kästchen links in der Spalte „Ma“ anklicken.
Möchten Sie mehrere Zeilen oder einen ganzen Bereich markieren, ohne jedesmal einzeln das Kästchen anzuklicken, können Sie die gewünschten Zeilen auch wie üblich blau hinterlegen (Maus zusammen mit 188 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
der Strg-Taste zum zusätzlich markieren, Shift-Taste zusammen mit der Maus um einen ganzen Bereich blau zu hinterlegen.)
Haben Sie Zeilen blau hinterlegt, gehen Sie in das Menü „Bearbeiten“ und dann auf den Menüpunkt „Markieren aller blau hinterlegten Zeilen“. Nun werden die Kästchen in der Spalte „Ma“ angekreuzt.
Löschen von markierten Zeilen
Um alle markierten Zeilen zu löschen, klicken Sie im Menü „Bearbeiten“ auf den Punkt „Löschen von markierten Zeilen“. Nach einer Sicherheitsabfrage werden die Zeilen unwiderruflich gelöscht.
Verschieben von markierten Zeilen
Möchten Sie Zeilen innerhalb der Aufstellung verschieben (nur möglich innerhalb des aktuellen Abschnittes und Position), markieren Sie zunächst die zu verschiebenden Zeilen.
Setzen Sie anschließend Ihren Mauscursor auf die Zeile, an die die markierten Zeilen verschoben werden sollen. Nun gehen Sie im Menü „Bearbeiten“ auf den Punkt „Verschieben von markieren Zeilen“. Alle markierten Zeilen werden vom Ursprungsort vor Ihre aktuelle Zeile verschoben.
Kopieren von markierten Zeilen
Maßzeilen können innerhalb der Aufstellung ganz einfach kopiert werden. Es entspricht der Vorgehensweise des Verschiebens.
Allerdings gehen Sie stattdessen im Menüpunkt „Bearbeiten“ den Punkt „Kopieren von markierten Zeilen“.
Diese Methode eignet sich nur für das Kopieren innerhalb der aktuellen Aufstellung (Sie bleiben also im aktuellen Bauabschnitt und der aktuellen LV-Position). Wie Sie Zeilen von einer Position in eine andere Position oder einen anderen Bauabschnitt kopieren, wird nachfolgend beschrieben.
Kopieren von markierten Zeilen in andere Positionen
Wenn Sie Zeilen markiert haben und den Bauabschnitt oder die Position wechseln, gehen die Markierungen verloren.
Um trotzdem markierte Zeilen in eine andere Position oder einen anderen Bauabschnitt zu kopieren, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Markieren Sie die zu kopierenden Zeilen.
2. Gehen Sie im Menü „Bearbeiten“ auf „Markierte Zeilen in die Zwischenablage kopieren“
3. Wechseln Sie den Bauabschnitt oder die Position
4. Setzen Sie den Cursor an die Stelle, vor der Sie die markierten Zeilen einfügen möchten
5. Klicken Sie im Menü „Bearbeiten“ auf den Punkt „Zeilen der Zwischenablage einfügen“
Kontrolle des Aufmaßes
Fehlerprüfung
Vor dem Betreten des Druckfensters und vor dem Verlassen des Aufmaßes wird automatisch eine Prüfung des Aufmasses durchgeführt. Ist alles in Ordnung, merken Sie davon nichts.
Findet das System jedoch ein Problem, so erscheint folgendes Fenster:189 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
In diesem Fenster werden alle Fehler mit Angabe von Position, Bauabschnitt und Zeilennummer angezeigt. Somit ist es leicht, das Fenster zu verlassen und die Fehler zu beheben.
Haben Sie viele Fehler in Ihrem Aufmaß, können Sie die Fehlerliste auch ausdrucken und dann anhand des Ausdruckes die Probleme durchgehen und beheben.
Im Menü „Kontrolle“ können Sie diese Prüfung auch manuell starten, indem Sie auf „Prüfung auf Nullsummen/Fehler“ klicken.
Anzeige Aufmaß über alle Bauabschnitte
Im Menü „Kontrolle“ finden Sie diese Funktion.Damit erhalten Sie eine Aufmaßliste, in der Sie auf einen Blick das Aufmaß aller Bauabschnitte sehen können.
Oben wählen Sie die anzuzeigende LV-Position aus. Unten erscheint dann das Aufmaß. Vorne sehen Sie Haupt- und Unterabschnitt, dahinter die Aufmaßdaten.
Unter jedem Bauabschnitt sehen Sie hellgelb die Meßgehaltssumme des gesamten Abschnittes.
Am Ende der Aufstellung sehen Sie die gesamte Meßgehaltssumme über alle Abschnitte.
Die zwei Listen „Anzeige Summen der Positionen -> Bauabschnitte - > Auftraggeber“ und „Anzeige Summen der Positionen -> Auftraggeber -> Bauabschnitte“ sind haupsächlich für Aufmaße mit Auftraggeber-Aufteilung interessant. Sie können hier nochmals in einer übersichtlichen Liste die Aufmaßsummen überprüfen. 190 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Anhand dieser Liste fällt dem Ersteller des Aufmaßes evtl. auf einen Blick auf, dass bei einer Position z.B die Auftraggeber-Zuweisung falsch sein muss oder etwas mit der Summe nicht stimmen kann.
Diese beiden Listen unterscheiden sich nur in der Aufteilung. Die Listen können auch gedruckt werden.
Im Schnelleinstieg haben Sie bereits das Druckmenü in Kürze kennengelernt. Ohne alle Details und Druckoptionen hier darzustellen, nochmals einige Hinweise und Tipps zum Aufmaßdruck.
Im oberen Teil des Fensters können Sie die Daten vor dem Ausdruck selektieren. Wenn Sie hier nichts machen, wird generell das komplette Aufmaß ausgedruckt.
Im Reiter „Bauabschnitte / Auftraggeber“ wählen Sie links die zu druckenden Bauabschnitte. Einfach die gewünschten Abschnitte markieren, so dass diese mit einem Häkchen versehen sind.
Falls Sie das Aufmaß-Erweiterungsmodul erworben haben und ein Aufmaß mit Auftraggeber-Aufteilung erstellt haben, können Sie rechts wählen, dass der Ausdruck gesammelt über alle Auftraggeber (unsepariert) erfolgen soll. Oder Sie können auf die rechte Option klicken und unten in der Liste die zu druckenden Auftraggeber (nach Auftraggebern separiert) auswählen.
Im Reiter „LV-Positionen“ können Sie das Aufmaß von einzelnen Positionen ausdrucken.
Der Reiter „Sonderrechnungen“ funktioniert nur mit dem Aufmaß-Erweiterungsmodul. Wenn Sie hier Sonderrechnungen definiert haben, können Sie das dazugehörige Aufmaß mit einem Mausklick selektieren.
Wenn Sie eine Sonderrechnung anklicken, ist die Auswahl für Bauabschnitte, Auftraggeber und LV-Positionen hinfällig.
Links unten bei „Druckoptionen und Start Druck“ wählen Sie einen der Drucke aus. 191 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Bei Druck 1 und 2 wird der erste Bauabschnitt und darunter das Aufmaß aller LV-Positionen ausgedruckt. Danach der nächste Bauabschnitt mit den dazugehörenden Aufmaßpositionen usw.
Druck 1 ist der normale Aufmaßdruck, den Sie zu jeder Abrechnung mitliefern sollten.
Druck 2 druckt nur die Meßgehaltssummen für die jeweiligen Positionen - ist also eher ein Übersichtsdruck mit den gesammelten Massen.
Druck 3, 4 und 5 sortiert zunächst nach Positionen. Unter jeder Position wird dann das Aufmaß jedes Bauabschnittes aufgeführt. Bei Druck 3 werden alle Aufmaßzeilen gedruckt. Druck 4 ist eine Zusammenfassung der Meßgehalte jeder Position/Bauabschnitt. Druck 5 ist eine kompaktere Form des Druckes Nr. 4 und einfacher bzw. übersichtlicher gestaltet. Der Druck 5 unterstützt jedoch keine Auftraggeber-Aufteilung und damit auch nicht den Aufmaßdruck für die Sonderrechnungen.
Druck 6 ermöglicht ihnen im Vorfeld ein spezielles Formular als „blanko Aufmassformular“ zu drucken, in welches sie dann auf der Baustelle ihre Meßwerte handschriftlich eintragen können. Hierbei werden alle LV-Positionen in dieses blanko Formular gedruckt, die Anzahl der Leerzeilen lässt sich über die Druckoptionen einstellen.
Auf der rechten Seite finden Sie die ganzen Optionen für den Ausdruck. Für jede Druckart sind die zusätzlich möglichen Druckoptionen entsprechend aktiv. Optionen, die nicht möglich sind, sind grau ausgeblendet.
Unten starten Sie dann die Ausgabe. Es stehen dazu 4 Schaltflächen zur Verfügung.
Mit „Vorschau“ erhalten Sie den Druck in einem Vorschaufenster am Bildschirm. Diese Vorschau können Sie dann noch vergrößern oder verkleinern. Die einzelnen Seiten des Druckes können durchgeblättert werden.
Mit „Drucken“ geben Sie das Aufmaß auf dem Drucker aus. Nach dem Anklicken können Sie noch den Druckertreiber wählen bzw. Druckeroptionen setzen. Hierzu wird das entsprechende Windows-Fenster eingeblendet. Erst hier gehen Sie dann auf „Drucken“ bzw. auf „OK“ und der Drucker startet.
Wenn Sie auf „Faxen“ klicken, blendet ein Fenster ein, in dem Sie die Faxnummer des Empfängers eintragen können. In diesem eingeblendeten Faxfenster müssen Sie mit „Senden“, „OK“ oder einer entsprechenden Schaltfläche das Dokument absenden.
Heutzutage ganz wichtig ist der Versand als E-Mail. Voraussetzung dazu ist, dass Sie das E-Mail-Modul erworben haben und die Zugangsdaten dort richtig eingestellt sind. Wenn Sie die Schaltfläche „E-Mail“ anklicken, wird der Druck vollautomatisch und ohne weitere Eingriffe in eine PDF-Datei ausgegeben. Danach startet das E-Mail-Fenster. Dort ist die PDF-Datei als Anlage bereits beigefügt. Sie können hier noch Empfänger, Betreff und Nachricht eintragen bzw. ändern und können dann die „E-Mail absenden“.
Druckoptionen / Einstellungen
Mit „Speichern“ können Sie die Druckoptionen abspeichern. So kann jeder Betrieb seine Druckoptionen individuell einstellen. Nicht abgespeichert werden die Einstellungen für Bauabschnitte, Auftraggeber, LV-Positionen und Sonderrechnungen. Ebenfalls nicht die Auswahl Druck 1 bis 5.
Mit „Standardeinstellungen laden“ werden die Druckoptionen so zurückgesetzt, wie wir das Programm ausliefern.192 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Formulareinstellungen
Die Formulareinstellungen für das Aufmaß sind von der Bedienung her identisch wie auch bei den Angeboten/Rechnungen/... Dieses Kopfformular gilt für das chronologische und positionsweise Aufmaß. Im Kapitel „16.3 Rechnungs-/Formularköpfe“ wird auf die Bedienung der Rechnungs-/Formularköpfe eingegangen.
Ein einfaches, aber sinnvolles Formular ist voreingestellt. Allerdings können Sie sich Ihren Aufmaßkopf frei gestalten. Verschiedene Schriften, Farben, Logos und Grafiken sind möglich.
Abschlagsrechnungen / Rechnungen / Sonderrechnungen
Auch hier haben Sie im Kapitel Schnelleinstieg bereits gelernt, wie Sie Daten in eine Rechnung übernehmen.
Prinzipiell gibt es zwei Arten von Rechnungserstellung im positionsweisen Aufmaß.
Ganz normal (wie im chronologischen Aufmaß) ist die Übernahme in das LV aus dem Sie das Aufmaß gestartet haben. Dieses LV ist normalerweise eine Rechnung. Durch das zurückübertragen der Meßgehalte in die Mengenspalte des Rechnungs-LV ist Ihre Rechnung praktisch fertig.
Die zweite Erstellungsart sind die „Sonderrechnungen“. Dieses Verfahren ist vor allem für Tiefbaumaßnahmen mit mehreren Auftraggebern wichtig, die eine gemeinsame Baumaßnahme in Auftrag gegeben haben. Mittels den Sonderrechnungen erstellen Sie aus einem Aufmaß völlig verschiedene Rechnungen/Abschlagsrechnungen an die beteiligten Auftraggeber.
Sonderrechnungen sind nur mit dem Aufmaß-Erweiterungsmodul möglich und werden im Kapitel „Aufmaß-Erweiterungsmodul“ kurz erläutert.
Wie bereits im Schnelleinstieg erläutert, erstellen Sie eine „normale“ Rechnung, indem Sie das Aufmaßfenster verlassen. Nach der Prüfung des Aufmaßes gelangen Sie in das sogenannte Übernahmefenster.
In diesem Übernahmefenster braucht man in der Regel nur die Schaltfläche „Berechnen und Übernahme“ anklicken. Dann werden alle Bauabschnitte in die Rechnung übernommen. Wenn Sie auf „Keine Berechnun / Übernahme“ klicken, bleibt das LV unverändert und die Mengen des Aufmaßes werden nicht übertragen. Diese Option ist sinnvoll, wenn man nur kurz ins LV zurückwechseln möchte, um später das Aufmaß fortzusetzen. 193 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Links-oben haben Sie die Möglichkeit, nur einzelne Bauabschnitte in die Rechnung zu übertragen. Dies ist meist nicht notwendig, da bei den kummulierten Abschlagsrechnungen immer das gesamte Aufmaß berechnet werden soll. Sollen nur Teilrechnungen erstellt werden, macht die Auswahl eines Bauabschnittes natürlich Sinn.
Wenn das Aufmaß-Erweiterungsmodul erworben wurde und das Aufmaß in verschiedene Auftraggeber aufgeteilt worden ist, kann auch nur ein einzelner Auftraggeber zur Rechnungserstellung herangezogen werden. In der Regel erstellt man die Rechnungen für solche komplexen Projekte aber über die Aufmaß- Sonderrechnungen.
Vorgehensweise bei kummulierten (aufsummierten) Abschlagsrechnungen:
Wenn Sie mehrere Abschlagsrechnungen und am Schluss eine Schlussrechnung erstellen möchten, gehen Sie wie folgt vor:
1. Abschlagsrechnung:
Öffnen Sie Ihren Kunden und suchen den betreffenden Auftrag heraus (oder legen einen neuen an, falls z.B. noch kein Angebot existiert).
Im Dokumentenfenster legen Sie eine neue Abschlagsrechnung an. Falls ein Angebot oder eine Auftragsbestätigung existiert, übernehmen Sie von dort die Daten. Falls nicht, müssen Sie in der Abschlagsrechnung Ihre LV-Positionen erfassen. Die Menge können Sie weglassen - diese werden später vom Aufmaß eingetragen.
Nun machen Sie das Aufmaß zu der ersten Abschlagsrechnung. Beim verlassen des Aufmaßes übernehmen Sie die Daten in Ihre 1. Abschlagsrechnung.
Natürlich können Sie von Hand oder über das Regiemodul auch Regiearbeiten zusätzlich in diese Rechnung aufnehmen.
Drucken Sie Aufmaß und Rechnung aus und die 1. Abschlagsrechnung ist fertig.
2. und weitere Abschlagsrechnungen oder Schlussrechnung
Um eine weitere Abschlagsrechnung oder am Ende eine Schlussrechnung zu erstellen, gehen Sie wieder in den Auftrag und legen im Dokumentenfenster eine neue Abschlagsrechnung oder die Schlussrechnung an. Im folgenden Fenster übernehmen Sie die Daten aus der letzten Rechnung (also z.B. aus der 1. Abschlagsrechnung). Kopiert wird das LV der vorherigen Abschlagsrechnung - aber auch Aufmaß und Rapporte. Sie werden nun gefragt, ob Sie eine „weiterführende Rechnung“ oder eine unabhängige „Einzelrechnung“ erstellen möchten. Gehen Sie hier auf „weiterführende Rechnung erstellen“. Dadurch wird in der Folgerechnung die jeweils letzte Abschlagsrechnung abgezogen.
Betreten Sie von dieser neuen Rechnung wieder das Aufmaß. Es wird empfohlen, für jede neue Abschlagsrechnung (oder der Schlussrechnung) einen neuen Haupt-Bauabschnitt anzulegen. Machen Sie hier nun Ihr Aufmaß. Wenn Sie Ihr Aufmaß verlassen, übernehmen Sie alle Daten (alle Bauabschnitte) wieder zurück in Ihre Rechnung.
Auf diese Weise machen Sie Abschlagsrechnung für Abschlagsrechnung. Im LV-Kopf benennen Sie am besten die Rechnungen mit „Abschlagsrechnung 1“, „Abschlagsrechnung 2“ .... bis zur „Schlussrechnung“.
Indem Sie Ihr gesamtes Aufmaß immer von Rechnung zu Rechnung weiter kopieren und erweitern, erhalten Sie so kumulierte Abschlagsrechnungen.
Die Massen und Summen erhöhen sich immer weiter. Die vorherigen Rechnungen werden automatisch von der Gesamtsumme abgezogen und Sie erhalten immer den Restbetrag der jeweiligen Rechnung.
Vorgehensweise bei eigenständigen, nicht kummulierten Teilrechnungen
Nicht üblich, aber trotzdem möglich, ist die Erstellung von Teilrechnungen, bei denen in der Rechnung immer nur die Masse des jeweiligen Bauabschnittes abgerechnet wird.194 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Auch hier macht man fast alles gleich. Man kopiert immer von Rechnung zu Rechnung.
Allerdings sollte beim Kopiervorgang jede Rechnung als unabhängige Einzelrechnung behandelt werden. Das Aufmaß wird ebenfalls immer weiterkopiert.
Sie müssen unbedingt für jede Abschlagsrechnung einen neuen Bauabschnitt anlegen. Dann können Sie bei der Übernahme in die Rechnungen nur den jeweiligen Bauabschnitt übernehmen. Sie haben in der Rechnung dann nur die Mengen dieses einzelnen Bauabschnittes
Bei der Schlussrechnung übernehmen Sie alle Bauabschnitte und erhalten die gesamten Massen.
Arbeiten mit Jahresverträgen (positionsweises Aufmaß)
Im chronologischen Aufmaß ist die Arbeit mit Jahresverträgen sehr elegant gelöst. Man misst anhand des Jahresvertrags-LV auf. Die aufgemessenen Positionen werden automatisch ins Abrechnungs-LV kopiert, so daß im Abrechnungs-LV auch nur die aufgemessenen Positionen stehen.
Aus technischen und softwareorganisatorischen Gründen ist diese Verfahrensweise im positionsweisen Aufmaß nicht möglich!
Aber es ist Ihnen möglich, Ihrem Auftrag/LV einen Jahresvertrag zuzuweisen und von den vielen Positionen im Jahresvertrag die für die konkrete Baumaßnahme erforderlichen Positionen zu übernehmen (kopieren).
Wenn Sie also im noch leeren Abrechnungs-LV stehen, können Sie dem LV zunächst einen Jahresvertrag zuweisen (Menü „Bearbeiten/Kopieren“ Punkt „Jahresvertrag zuweisen“).
Danach können Sie über den Menüpunkt „Positionen aus Jahresvertrag übernehmen“ (ebenfalls im Menü „Bearbeiten/Kopieren“) die benötigen Positionen vom Jahresvertrag in Ihre aktuelle Abrechnung übernehmen.Dann können Sie im positionsweisen Aufmaß die Massenermittlung durchführen.
Kopieren von Jahresvertrags-Positionen direkt vom Aufmaß
Wenn Sie schon im Aufmaß stehen und es fehlt Ihnen eine oder mehrere Positionen, die im Jahresvertrag mit Pos.-Nr., Text, Preis und Einheit hinterlegt sind, können Sie die Positionen direkt in Ihr LV übernehmen, ohne das Aufmaß zu verlassen. Sind die Positionen übernommen, können Sie sofort Aufmaß zu der Position machen.
Um Positionen zu übernehmen, klicken Sie im „Aufmaß-Menü“ den Punkt „LV-Positionen aus Jahresvertrag übernehmen“ an. Es öffnet sich das Fenster mit dem Jahresvertrags-LV:
Hier können Sie nun eine oder mehrere Positionen markieren (blau hinterlegen) und mit der Schaltfläche 195 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
„Übernahme der markierten Positionen“ in Ihr Abrechnungs-LV übernehmen. Sie gelangen zurück ins Aufmaß und können die neu übernommenen Positionen anklicken um Aufmaße zu schreiben.
Bevor Sie die Übernahme-Schaltfläche klicken, können Sie noch entscheiden, ob Sie die markierten Positionen „Unten an das LV anfügen“ oder „An eine bestimmte Position“ einfügen möchten.
Dazu stehen zwei gleichnamige Optionsfelder zur Verfügung. Falls Sie an eine bestimmte Position einfügen, folgt eine Einblendung des aktuellen LV‘s. Hier können Sie angeben, wo eingefügt werden soll.
Aufmaß-Erweiterungsmodul (Tiefbau)
Das Aufmaß-Erweiterungsmodul ist, wie der Name schon sagt, eine Erweiterung des normalen Aufmaßes. Es erweitert sowohl das chronologische sowie auch das positionsweise Aufmaß.
Im chronologischen und positionsweisen Aufmaß sind damit die Formeln 100-106 freigeschaltet. Diese Formeln beinhalten das Stationierungsaufmaß, so wie es im Straßen- und Tiefbau gefordert ist. Insbesonders die Formel 100 ist dabei etwas besonderes, denn Sie enthält die Querprofilberechnung nach dem Gauss-Elling-Verfahren.
Im Kapitel „9.4 Tiefbau-Aufmass (Stationierung)“ erfahren Sie mehr über das Stationierungsaufmaß. Es ist im chronologischen und positionsweisen Aufmaß völlig identisch und wird daher im dortigem Kapitel gemeinsam beschrieben.
Hier im positionsweisen Aufmaß gibt es jedoch noch einen weiteren wesentlichen Punkt, den die Aufmaßerweiterung bietet. Die Aufteilung einer einzigen Baumaßnahme auf mehreren Auftraggebern.
Beispiel:
Bei einer Erschließung eines Baugebietes müssen Abwasserleitungen, Frischwasserleitungen, Stromversorgungskabel und Telekom-Kabel verlegt werden. Sinnvoll ist es, diese in ein und denselben Graben einzulegen. Wir haben es bei diesem Beispiel mit 4 Auftraggebern zu tun, die sich die Baumaßnahme teilen.
Für die allgemeinen Gräben wird zwischen den 4 Parteien eine prozentuale Aufschlüsselung vereinbart.
Neben dem „Hauptgraben“ gibt es jedoch einzelne Bauarbeiten, die wiederum jeweils zu 100% mit dem jeweiligen Auftraggeber abgerechnet werden und deshalb nicht aufgeteilt werden müssen. Weiterhin gibt es Anschlüsse und Schächte, die nur einen, aber auch zwei, drei oder alle Auftraggeber betreffen.
Weiterhin gibt es auch Anlieger (bei uns Privat-Anlieger genannt), die den Hausanschluss selbst zu tragen haben.
Herkömmliche Vorgehensweise:
Bisher bzw. in anderen Softwareprogrammen, legte man einen extra Auftrag für jeden Auftraggeber an und machte das dazugehörende Aufmaß. Da viele Positionen gemeinsam sind, machte man große Teile des Aufmaßes doppelt, dreifach und vierfach.
Mit der Baufaktura-Aufmaßerweiterung:
In Baufaktura macht man für eine solche komplexe Maßnahme genau ein einziges Aufmaß. In jeder Aufmaßzeile können Sie dann bestimmen, ob die Maßzeile nach der Standardaufteilung erfolgt oder anderweitig aufgeteilt oder zugewiesen wird.
Aus diesem Aufmaß können dann Rechnungen an die 4 Hauptauftraggeber sowie auch an Privatanlieger erstellt werden.
Dazu kann man im Aufmaß sogenannte Sonderrechnungen definieren. Hier können Sie festlegen, aus welchen Bauabschnitten und von welchem Auftraggeber eine Rechnung bzw. eine Abschlagsrechnung erstellt werden soll. Das System ist sehr automatisiert, so daß man bei einer Aufmaßänderung in sekundenschnelle alle (Sonder-) Rechnungen neu erzeugen (aktualisieren) kann.196 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Aus einem einzigen Aufmaß können also 5, 10 oder gar 100 Abschlagsrechnungen oder Rechnungen für die verschiedenen Auftraggeber generiert werden - ohne daß es ein Durcheinander gibt.
Kernpunkt dieses Systems ist im Aufmaß-Menü der Menüpunkt „AG-Aufteilung / Sonderrechnungen“. Hier legen Sie die Auftraggeber und die Sonderrechnungen fest.
Hier nun ausführlich die 7 Schritte, die Sie zu einer Abrechnung mit Auftraggeber- Aufteilung führen.
Schritt 1 - Auftraggeber und Standard-Aufteilung bestimmen
Im „Aufmaß-Menü“ unter dem Punkt „AG-Aufteilung / Sonderrechnungen“ finden Sie dieses Fenster:
In diesem Fenster legen Sie oben Ihre Auftraggeber an. In unserem genannten Beispiel sind es 4 Stück. Diese tragen Sie hier ein.
Um eine Eintragung zu machen, müssen Sie auf den Punkt „Neuer Auftraggeber anfügen“ klicken. Danach öffnet sich ein Fenster in dem Sie z.B. folgende Angaben machen.
Das Kürzel (Kurzname) muss immer aus genau 3 Buchstaben bestehen. Dieses benutzen Sie später bei den Aufmaßeingaben, da es einfach zu schreiben ist. Das Kürzel muss eindeutig sein, darf also nicht zweimal in der AG-Liste vorkommen. Das Kürzel kann nachträglich nicht mehr geändert werden!
Die (Firmen-) Bezeichnung ist ein ausgeschriebenes Wort für den Auftraggeber.
Die Aufteilung können Sie nur angeben, wenn für die hauptsächlichen Bauarbeiten (z.B. der Haupt- Kanalgraben) eine prozentuale Aufteilung zwischen den Auftraggebern ausgemacht wurde. Ansonsten lassen Sie das Feld aus.197 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Legen Sie alle 4 Auftraggeber an. Das Ergebnis sieht z.B. so aus:
Die erste Zeile in der Liste mit dem Kürzel „PRV“ ist immer vorhanden - dieses kann nicht gelöscht werden. „PRV“ sind gesammelt alle Privat-Anlieger (z.B. für private Hausanschlüsse, etc). Diese Privat- Anlieger müssen natürlich keine Privatleute sein, es können auch Gemeinden oder Firmen sein.
Die Privat-Anlieger werden hier zunächst einmal gesammelt betrachtet und erst anhand von verschiedenen Bauabchnitten (meist Unterabschnitten) separiert. Entsprechend den Bauabschnitten wird dann jedem einzelnen Anlieger eine Sonderrechnung zugewiesen.
Zu jedem Ihrer eingetragenen Haupt-Auftraggeber sollten Sie rechts die Rechnungsadresse angeben. Die Sonderrechnungen bedienen sich hier an der eingegebenen Adresse.
Da die Privat-Anlieger gesammelt betrachtet werden, kann hier keine Adresse angegeben werden. Dies macht man später unten im Abschnitt Sonderrechnungen.
Schritt 2 - Standardvorlage für Bauabschnitte festlegen
Um nicht in jeder Aufmaßzeile die Auftraggeber-Aufteilung-Spalte (AG-Aufteilung) ausfüllen zu müssen, gibt es die Möglichkeit, bei den Bauabschnitten (Punkt „Bearbeiten“ klicken), einen Standardwert (Vorlage) einzustellen. Diese Vorlage wird dann in jede neue Aufmaßzeile automatisch eingetragen. Soll die Aufmaßzeile von der Vorlage abweichen, ändert man den voreingestellten Wert in der Spalte „AG-Aufteilung“ einfach ab. 198 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Unten im Fenster finden Sie die Einstellungen.
Wenn Sie „keine“ Vorlage eintragen, wird auch im Aufmaß nichts eingetragen. Die Aufmaßzeilen werden dann intern als „PRV“ gebucht.
Unter „Bestimmter AG“ (Auftraggeber) können Sie nachfolgend einen Ihrer definierten Auftraggeber auswählen.
Oft wählt man die prozentuale „Standard-Aufteilung“. Ins Aufmaß wird dann die Buchstabenkombination „SA“ eingetragen, was Standard-Aufteilung bedeutet.
Mit „Individuelle Auftraggeberaufteilung“ können Sie die Kürzel mit Prozentsätzen frei eintragen. Diese werden genauso ins Aufmaß eingesetzt (z.B. „AWA40 FWA60“).
Diese Standardvorlage müssen Sie bei jedem neu angelegten Bauabschnitt neu einstellen, da verschiedene Bauabschnitte oft auch anders aufgeteilt sind.
Schritt 3 - Aufmaß machen
Nun kann Aufmaß gemacht werden. Bevor Sie das machen, müssen Sie allerdings prüfen, ob die Spalte „AG-Aufteilung“ in Ihrem Aufmaß sichtbar ist. Diese muss sich zwischen Spalte „Faktor“ und „Berechnung“ befinden.
Falls die Spalte nicht vorhanden ist, gehen Sie oben im Menü „Einstellungen“ auf den Punkt „Spalte AG-Aufteilung anzeigen“. Dort erscheint dann ein Häkchen und die Spalte ist in Ihrer Aufstellung sichtbar.
Nun erfassen Sie ganz normal Ihre Massen. Sie können dabei alle Formeln verwenden. Da Ihnen die Aufmaßerstellung bereits bekannt ist, widmen wir uns deshalb nur der Spalte „AG-Aufteilung“. Hier bestimmen Sie, welchen Auftraggebern diese Zeile zugeordnet werden soll.
Wenn Sie, wie im vorherigen Schritt 2 erklärt, eine Vorlage bei den Bauabschnitten eingestellt haben, wird diese Einstellung bei jeder neuen Aufmaßzeile eingetragen. Brauchen Sie eine andere Aufteilung, ändern Sie den voreingestellten Eintrag ab.199 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Hier einige Beispiele für AG-Aufteilung:
keine Eintragung wird generell auf das Konto PRV (Privat-Anlieger) gebucht
SA Standardaufteilung, so wie die Aufteilungs-Prozentsätze im Fenster Auftraggeber-Aufteilung festgelegt wurden (laut Beispiel: 45% / 30% / 15% / 10%)
FWA diese Aufmaßzeile wird dem Auftraggeber
Frischwasser zu 100% zugeordnet.
AWA FWA diese Aufmaßzeile wird jeweils zu 50% Abwasser- und Frischwasserversorgung zugeordnet.
FWA70 TEL30 diese Aufmaßzeile wird zu 70% dem Frischwasser und zu 30% der Telekom zugeordnet.
TEL80 AWA diese Aufmaßzeile wird zu 80% der Telekom und der Rest (also 20%) der Abwasserversorgung berechnet.
TEL10 Es werden nur 10% der Aufmaßzeile der Telekom zugewiesen. Der Rest nirgends! Solche Zeilen, die nicht 100% ergeben, werden bei der Aufmaß-Prüfung angeprangert!
+ übernimmt wie im restlichen Fentser auch, den Eintrag der letzten Zeile und spart Ihnen Schreibarbeit.
Sie sehen, daß Sie hier ganz flexibel sind. Wir haben 4 verschiedene Auftraggeber sowie Privat-Anlieger. Obwohl nur ein Aufmaß gemacht wird, können wir festlegen, welche Aufmaßzeilen mit wem abgerechnet werden.
So könnte zum Beispiel das Aufmaß des Erdaushubes aussehen:
Schritt 4 - Sonderrechnungen festlegen
In einem normalen Aufmaß (ohne Auftraggeber-Aufteilung) übertragen Sie die Summe der Meßgehalte einfach zurück in das LV (in der Regel also in die Rechnung). Die Rechnungsstellung ist dann erledigt.
Da wir nun aber aus einem einzigen Aufmaß, Rechnungen an 4 verschiedene Haupt-Auftraggeber sowie evtl. an zahlreiche Privat-Anlieger zu erstellen haben, benötigen wir hier ein anderes System, um diese Rechnungen zu erstellen.200 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
In Baufaktura nennen wir diese Rechnungen „Sonderrechnungen“. Bei den Sonderrechnungen sind Sie sehr flexibel, denn Sie können für jeden Auftraggeber beliebig viele Abschlagsrechnungen, Teilrechnungen, Schlussrechnungen, Nachtragsrechnungen usw. erstellen.
Nicht selten kann es bei einer einzigen Baumaßnahme über 50 Rechnungen geben - und dies alles auf Grundlage eines einzigen LV‘s und eines einzigen Aufmaßes! Die Arbeitsersparnis ist also enorm gegenüber einer herkömmlichen Abrechnung.
Diese Sonderrechnungen definieren Sie im „Aufmaß-Menü“ mit dem Punkt „AG-Aufteilung / Sonderrechnungen“. Im oberen Bereich dieses Fensters haben Sie bereits Ihre Auftraggeber angelegt.
Nun geht es um den unteren Bereich des Fensters:
Hier legen Sie mit der Schaltfläche „Neue Rechnung anfügen“ eine neue Sonderrechnung an.
In der Spalte „Bezeichnung“ geben Sie der Sonderrechnung einen für Sie erkennbaren Namen. Dieser Name ist für Ihre Übersicht. Er erscheint nicht auf der Rechnung. Beispiele wären hier „Telekom AR 1“, „Abwasser Schlussrechnung“, „Anliegerrechnung Maier“ usw.
Die Spalte „LV-Kopf-Bezeichnung“ Überschrift der Rechnung. Man trägt z.B. „Abschlagsrechnung 5“, „Schlussrechnung“, „Teilrechnung 2“ ein, oder belässt einfach den Standardeintrag „Rechnung“.
Unter „AG-Kürzel“ müssen Sie das Kürzel des betreffenden Auftraggebers eintragen. Also in unserem Beispiel „PRV“, „AWA“, „FWA“, „ENV“ oder „TEL“ . Diese Rechnung geht also an diesen Auftraggeber.
Unter „Kommentar“ können Sie eine eigene Erläuterung oder Hinweis eingeben (wird nicht gedruckt).
Auf der rechten Seite sehen Sie den Reiter „Berücks. Bauabschnitte“. Hier ist es nun wichtig zu bestimmen, welche Bauabschnitte Ihrer erstellten Sonderrechnung zugewiesen werden. So definieren Sie ganz einfach Abschlags- oder Teilrechnungen - für jede Rechnung können Sie festlegen, welche Bauabschnitte berücksichtigt werden sollen. Einfach mit der Maus markieren.
Rechts daneben ist der Reiter „PRV-Adresse“. Wie schon erwähnt, legt man Privat-Anlieger nicht oben 201 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
unter den Haupt-Auftraggebern an. Dies wäre nicht sinnvoll, da man sonst leicht den Überblick verliert. Stattdessen werden diese unter dem immer vorhandenen Eintrag „PRV“ gesammelt.
Bei der Definition der Sonderrechnungen für PRV-Auftraggeber ist es deshalb notwendig, rechts den jeweiligen Empfänger der Rechnung anzugeben.
Bei Rechnungen für einen der Haupt-Auftraggeber ist dies nicht möglich bzw. notwendig, da deren Adresse oben in der Haupt-Auftraggeber-Aufteilung angelegt wurde.
Haben Sie in Ihrer Baumaßname Privat-Anlieger, ist es deshalb notwendig, dort für jeden Anlieger einen extra Haupt- oder Unter-Bauabschnitt anzulegen. Um die Übersicht zu bewahren, nennen Sie diesen Abschnitt dann „Maier“, „Müller“ oder „Schwarz“)
Hier bei den Sonderrechnungen weisen Sie dann zur jeweiligen PRV-Rechnung den dazugehörenden Bauabschnitt zu und tragen rechts die Rechnungsadresse ein.
Schritt 5 - Sonderrechnungen erstellen
Wenn die Sonderrechnungen wie in Schritt 4 angegeben wurden, sind diese zwar definiert, aber existieren noch nicht.
Verlassen Sie dazu Ihr Aufmaß. Statt mit „Berechnen/Übernahme“, gehen Sie auf die Schaltfläche „Sonderrechnung erstellen“ .
Wenn Sie Ihr Aufmaß neu eingegeben oder geändert haben oder Sie haben die Zuweisung der Bauabschnitte für eine Sonderrechnung geändert, müssen Sie in diesem Fenster die betreffenden Sonderrechnungen neu erstellen lassen. Erst durch diesen Vorgang werden die Aufmaßdaten erneut berechnet und die Rechnung aktualisiert.
Sind bereits Rechnungen erstellt bzw. ausgedruckt worden (was hier nicht der Fall ist), sehen Sie der Sonderrechnungs-Liste auch gleich die Brutto-Summe, das Rechnungsdatum, die Rechnungsnummer und das letzte Erstellungsdatum (letzte Aktualisierung) der Sonderrechnung.
Um nun eine oder mehrere Sonderrechnungen zu erstellen, müssen Sie die zu erstellenden Rechnungen in der Liste ganz links unter der Spalte „Mark“ markieren. Sie können mit der Schaltfläche „Alle markieren“ auch alle Sonderrechnungen auf einmal markieren.
Um die Rechnungen zu erstellen, klicken Sie die große Schaltfläche unten an („Markierte Sonderrechnung erstellen“).
Nacheinander werden nun die markierten Rechnungen erstellt. Wegen der aufwendigen Berechnung der 202 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
einzelne Auftraggeber aus dem Aufmaß, kann der Vorgang kurze Zeit in Anspruch nehmen.
Schritt 6 - Sonderrechnung öffnen
Sie finden die Sonderrechnungen im jeweiligen Auftrag - dort wo Sie auch Ihre normalen Auftrags-LV‘s haben. Sie suchen also den Kunden, wählen den Auftrag und sind im Dokumentenfenster.
Hier in dieser Aufstellung ist das erste LV (hellblau hinterlegt) das originale LV. Dies ist zwar auch eine Rechnung, wird jedoch nicht dafür benutzt, da wir hier die Abrechnung mittels Sonderrechnungen machen. Von dieser LV-Aufstellung haben Sie Ihr Aufmaß gemacht und die Sonderrechnungen erstellt.
Alle nachfolgenden Rechnungen sind gelb hinterlegt und somit auf einen Blick als Sonderrechnungen erkennbar. Durch den Schwarzweißdruck dieses Handbuch, können Sie hier jedoch keine Farben erkennen.
Sie können diese Sonderrechnungen ganz normal öffnen und ausdrucken. Sie können zu den Sonderrechnungen einen Vortext, Nachtext, Zahlungsbedingungen usw. eingeben.
Da die eigentliche Rechnungsaufstellung vollautomatisch erstellt wurde, sollten Sie in der Aufstellung nichts ändern, hinzufügen oder löschen.
Denn bei einer Aufmaßänderung müssen Sie die Sonderrechnung neu erstellen lassen. Dann würden alle manuellen Änderungen in der Leistungsaufstellung hinfällig, da die Aufstellung ganz neu gemacht wird.
Die anderen Einstellungen wie Vortext, Nachtext Zahlungsbedingungen usw. bleiben auch nach Neuerstellung der Sonderrechnung erhalten.
Auch können Sie von einer Sonderrechnung keine Kalkulation, Aufmaß, Rapporte usw. betreten. Das Aufmaß zur Sonderrechnung liegt ja nicht hier, sondern im zugrundeliegenden „normalen“ Basis-LV.
Die automatische Sonderrechnung enthält als erste Zeile immer eine unsichtbare Kommentarposition. Sie wissen dann sofort, daß es sich um eine automatisch erstellte Sonderrechnung handelt (diese Kommentarzeile wird nicht ausgedruckt).
Schritt 7 - Ausdrucken des Aufmaßes zu einer Sonderrechnung
Zu Ihrer Abrechnung müssen natürlich auch das entsprechende Aufmaß mitliefern, da dieses ja vom Auftraggeber kontrolliert werden möchte.
Im „Aufmaß-Druckmenü“ finden Sie oben einen Reiter „Sonderrechnungen“. Diesen klicken Sie an. Hier 203 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
sind alle definierten Sonderrechnungen aufgeführt. Markieren Sie hier die Sonderrechnung für die Sie den entsprechenden Aufmaßdruck benötigen.
Nach dem Markieren einer Sonderrechnung, wählen Sie unten den gewünschten Druck und die Druckoptionen aus und geben das Ergebnis als Vorschau, auf den Drucker, als Fax oder als EMail per PDF-Anlage aus.
Fazit:
Jederzeit können natürlich weitere Bauabschnitte samt Aufmaß erstellt werden und weitere Sonderrechnungen definiert werden. Alles kann nachträglich geändert, hinzugefügt, dazuwischengefügt oder gelöscht werden. Baufaktura kennt hier keine Grenzen.
Da das Thema Auftraggeber-Aufteilung doch relativ komplex ist, empfehlen wir Ihnen eine spezielle Schulung zu diesem Thema. Dort können persönliche Fragen abgeklärt und die Vorgehensweise geübt werden.
9.4 Tiefbau-Aufmass (Stationierung)
Standard-Stationierung
Das Tiefbau-Aufmaß wird hauptsächlich für Tief-, Erd- und Straßenbau eingesetzt. Das Aufmassprinzip ist eigentlich das gleiche, nur dass hier Spezialformeln fest programmiert sind.
Bei diesen Spezialformeln handelt sich um das sog. Stationierungsaufmass. Das erste Maß in diesen Stationierungsformeln ist immer die Station. Dies ist eine fortlaufende Längenangabe. Danach folgen je nach Formel eine oder mehrere weitere Maßangaben.
Folgendes Schema zeigt eine Strasse mit einer Parkbucht und anschließender Weiterführung der Strasse. Hier die entsprechende Strassenskizze:
Jeder Längenabschnitt wird als Station angegeben. In vielen Fällen ist die Startstation „0+000,00“. In unserem Fall ist die Startstation bei 550 Metern also „0+550,00“. Danach geht es mit den Stationen 204 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
fortlaufend weiter.
In unserem Beispile möchten wir auf dieser Strasse eine Bitumendecke aufbringen. Dies machen wir in folgenden Schritten:
Vorbereitung:
Machen Sie einen neuen Auftrag und ein neues Dokument vom Typ „Rechnung“ . Schreiben Sie im LV eine einzige Position: Pos-Nr.: „100“, Bezeichnung: „Bitu-Schicht abfräsen und asphaltieren“, Einheit: „qm“.
Gehen Sie nun ins Aufmaß und geben Sie dort 2 Zeilen ein:
Aufmass-Zeile 1:
Geben Sie unter „ZA“ nichts ein - wie bereits erläutert ist dies eine normale Maßzeile.
Geben Sie unter „PosNr“ Ihre LV-Positionsnummer ein - dies ist in unserem Fall die „100“.
Den Kommentar lassen wir aus.
Unter „Fml“ geben wir die Formelnummer „102“ ein. Dies ist die normale Flächenstationierungsformel.
Unter „Faktor“ geben wir nichts ein.
Geben Sie im Maßfenster unter „Station“ die Zahl „550“ ein. Nach dem Drücken von ENTER wird die Station richtig formatiert. Unter „Breite“ geben Sie die Zahl „7,50“ ein.
Aufmass-Zeile 2:
„ZA“ überspringen Sie wieder mit ENTER.
Ebenso drücken Sie unter „Pos.-Nr“ nur ENTER damit die letzte Position wiederholt wird.
Den Kommentar lassen Sie aus.
Geben Sie unter „Fml“ das „+“ -Zeichen ein. Die Formel „102“ wird wiederholt.
Auch den „Faktor“ lassen Sie aus.
Unter „Station“ geben Sie nun „-592,50“ ein. Wichtig ist das Minus-Zeichen vor der Zahl. Dieses bedeutet „BIS“. Ohne Minuszeichen wird die Station als Startstation angesehen.
Merke: Jede Fortsetzungsstation muss mit einem Minus-Zeichen beginnen. Nur dann wird diese automatisch als Fortsetzungsstation formatiert und die Differenz der Strecke automatisch berechnet.
Nach der Bestätigung durch ENTER wird die Station formatiert. Geben Sie nun die Strassenbreite „7,50“ ein.
Setzen Sie nun das Aufmass selbständig fort. Vergessen Sie nicht das Minus-Zeichen vor jeder Station anzugeben.205 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Ihr Aufmass sieht nun so aus:
Angenommen, Sie würden danach eine andere Position aufmessen, müssen Sie wieder mit einer Start-Station beginnen. Dann schreiben Sie kein „Minus“-Zeichen vor die Station. Die nachfolgenden Stationen sind Fortsetzungsstationen, bei denen Sie wieder ein Minus-Zeichen vor die Station setzen.
Das Stationierungsaufmass ist etwas komplexer als normale Formeln - falls Sie Fragen oder Probleme dazu haben, berät Sie der Hersteller dieser Software gerne.
Querprofilberechnung nach Gauss-Elling
Die Querprofilberechnung wird besonders im Bereich Erdbau genutzt. Dabei gelten die gleichen Grundsätze und Bedienungsregeln wie bei der gezeigten Standard-Stationierung.
Die Formel für die Querprofilberechnung ist die „100“. Wenn Sie die Maße eingeben, erscheint ein extra Fenster. Darin müssen Sie zuerst die Station (wie gesehen: entweder eine Startstation oder eine Fortsetzungsstation) eingeben. Dann können Sie beliebig viele „Koordinatenpaare“ des entsprechenden Querprofiles eingeben. Damit wird die Fläche des Querprofiles berechnet.
Der Durchschnitt des aktuellen Querprofils und des letzten Querprofiles wird mit der Stationslänge multipliziert und ergibt den Rauminhalt. Sie machen also bei jeder Station eine Querprofilberechnung.
Um zu sehen, ob die eingegebenen Koordinaten einen Sinn ergeben, wird unten eine Grafik des Querprofiles angezeigt. Die Koordinaten des Profils müssen entweder rechts oder links umlaufend sein. Die Linien dürfen sich nicht überschneiden.
Um eine Fläche zu bekommen, müssen mindestens 3 Koordinatenpaare eingegeben werden (Dreieck).
Hier ein Beispiel mit zwei Zeilen Aufmass:
Sie sehen eine Startstation und in der zweiten Zeile die Fortsetzungsstation. Die eigentliche Eingabe von Station und Koordinaten sehen Sie jedoch nur in den eigentlichen Maßfenstern. Dies erscheint, wenn Sie Ihren Eingabecursor auf die Spalte „Berechnung“ setzen.
Hier das Maßfenster mit den Daten der Startstation:
Hier das Maßfenster der nächsten Station:
Wir sehen in der Startstation das Querprofil genau an dieser Station. An der nachfolgenden Station (20m weiter) hat sich das Gelände etwas verändert, was sich durch das geänderte Querprofil auswirkt.
Auf diese Weise wird das Aufmaß mit weiteren Fortsetzungsstationen und deren Querprofilen fortgesetzt. Immer der Durchschnitt von zwei Querprofilflächen multipliziert mit dem Abstand der Stationen der 207 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung
Profile ergibt den Rauminhalt (in unserem Fall einen Erdaushub).
Wer mit der Querprofilberechnung nach „Gauss-Elling“ schon bekannt ist, wird mit der Bedienung kein Problem haben.
9.5 Lieferscheinaufstellung /Materialnachweis
Vor allem im Tiefbau benötigt man als Nachweis des eingebauten Materials eine Lieferscheinaufstellung.
Eine solche Aufstellung ist in Baufaktura natürlich möglich. Im Menü Funktionen klicken Sie dazu folgenden Punkt an:
Oben in der Icon-Leiste gelangen Sie über das blaue LKW-Symbol ebenfalls in die Lieferscheinaufstellung.
In dieser Lieferscheinaufstellung macht man zu den betreffenden LV-Positionen eine Aufstellung der gesamten Lieferscheine um diesen Materialnachweis zu führen.
In dem Fenster „Lieferscheinaufstellung“ sehen Sie im oberen Teil Ihr Leistungsverzeichnis in Kurzform. In der Spalte „Bel.“ erkennen Sie sofort, für welche Position schon Lieferscheine erfasst wurden. Mit einem Mausklick auf die Schaltfläche „D“ wird Ihnen die komplette Position angezeigt. Über die Schaltfläche „S“ können Sie im LV nach einer Position suchen.
Sie erhalten über das Hilfe-Menü oder die F1-Taste umfangreiche Bedienungsinformationen zu diesem Fenster.
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