Aufmaß und Massenermittlung

Geändert am Mo, 9 Jun um 10:05 VORMITTAGS


Allgemeines 

Baustellen (besonders Neubauten und größere Objekte) erfordern zur Abrechnung eine genaue Massenermittlung. Die in einer Ausschreibung/Angebot gemachten Mengenangaben sind meistens nur grob geschätzt. Für die Abrechnung muss der Handwerker also die genaue Menge ermitteln. Im Angebot wurden geschätzte 250qm Innenputz und 400qm Aussenputz angeboten. Da sich an der Baustelle einige Wandverschiebungen sowie andere Änderungen ergeben haben, ergab die Messung über das Aufmaß 285,30qm Innenputz und 439qm Aussenputz. Sinn und Zweck dieses Moduls ist die genaue Erfassung z.B. jeder verputzten Wand mit Länge und Breite. Dabei wird jede LV-Position aufgemessen - bei einer großen Baustelle fällt somit eine Menge Zahlenmaterial an. Für kleine Aufträge oder Reparaturarbeiten wird die Mengenermittlung nicht unbedingt benötigt - man schreibt die Mengen direkt ins LV (z.B. in die Rechnung) Muss nur zu einigen Positionen eine „kleine“ Massenermittlung gemacht werden, empfiehlt sich die „Direkt-Mengenermittlung“ im LV. Dort kann ein einfaches Aufmaß erstellt werden (siehe Kapitel „5.2.13. Direkt-Mengenermittlung“9.1 Beispiel: 

). 

Neben „normalen“ Aufmaßformeln für normale Handwerks- oder Bauleistungen beherrscht das System auch das Stationierungsaufmaß (für Strassen- und Tiefbau). Für Tief- und Erdbauunternehmen ist auch die Querprofilberechnung nach Gauss-Elling samt grafischem Überblick vorhanden. 

In Bauaufträgen kommen jedoch nicht nur Leistungen, die nach Aufmaß abgerechnet werden vor, sondern zusätzlich fallen Regiepositionen an, die nach Stunden und/oder Material abgerechnet werden. 

Auch solche Mischbaustellen sind kein Problem, denn die Mengen in einem einzigen Abrechnungs-LV können aus insgesamt 4 verschiedenen Quellen entstammen. Ein Kennbuchstabe in der Mengenspalte Ihres Abrechnungs-LV zeigt Ihnen wo die Quelle der Menge ist: 

kein Kennbuchstabe Hand-Erfassung der Menge 

Buchstabe „D“ Direkt Mengenermittlung im LV 

Buchstabe „A“ Massenermittlung über das Aufmass 

Buchstabe „R“ Ermittlung der Menge in den Rapporten 

Massenermittlungen können jedoch nicht nur zur Abrechnung gemacht werden, sondern natürlich auch im Vorfeld für Angebote. 

Übernimmt man das Angebots-LV auf die Abrechnung, kann dort das Aufmaß präzisiert oder geändert werden und man erhält die richtige Abrechnung. In nachfolgenden Erläuterungen gehen wir davon aus, dass wir das Aufmaß zu einem Rechnungs-LV machen. 



Chronologisches Aufmaß 


Allgemeines 

Im „chronologischen Aufmaß“ wird nach Baufortschritt aufgemessen. Das Aufmaß kann zur besseren Übersicht in Bauabschnitte unterteilt werden. Sie erfassen das Aufmaß in einer Endlos-Liste und können Positionen durcheinander aufmessen. Beim Druck können Sie dann entscheiden, ob der Ausdruck wie 160 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

eingegeben erfolgen soll, oder in der Reihenfolge des LV‘s. 

Alternativ zum chronologischen Aufmaß gibt es auch das „positionsweise Aufmaß“. Dort werden die jeweiligen LV-Positionen auf separaten Aufmaßseiten aufgemessen. Im Kapitel 9.3 ist das positionsweise Aufmaß beschrieben. 

Vorbereitungen/LV 


Es ist bereits ein Angebot oder eine Auftragsbestätigung vorhanden 

Ein Aufmaß schreibt man normalerweise zu einer Abrechnung. Wenn Sie zu einem Auftrag bereits ein Angebot oder eine Auftragsbestätigung haben, legen Sie zunächst eine neue Rechnung an und übernehmen dann die Daten aus dem Angebot bzw. der Auftragsbestätigung. 

Im Angebot bzw. der Auftragsbestätigung ist in der Regel die Mengenspalte ausgefüllt. Die wirklichen Mengen kommen jedoch in dieser Rechnung aus dem Aufmaß. Die Mengen werden automatisch überschrieben. 

Da nur die Mengen überschrieben werden, die auch im Aufmaß erfasst wurden und die „unbenutzten“ Positionen stehen bleiben, ist es in der Regel sinnvoll, vor der Aufmaßerfassung alle Mengen in der Rechnung zu löschen. 

Dazu gibt es im LV unter „Bearbeiten/Kopieren“ den Menüpunkt „Verschiedene LV-Funktionen“. Dort gibt es oben „Spalteninhalte löschen“. Hier kann man über „Mengenspalte komplett löschen“ alle vorhandenen Mengen aus dem kopierten Dokument löschen. 

Noch kein Angebot oder Auftragsbestätigung vorhanden 

Um ein Aufmaß zu erfassen, können Sie nicht einfach mit einem leeren Aufmaßformular anfangen, sondern es sollte auf jeden Fall ein LV (z.B. Rechnung) mit den Aufmaß-Positionen vorhanden sein. Um die wichtigsten Positionen zu erfassen, gibt es folgende Möglichkeiten: 

a) Erfassung der Positionen von Hand 

b) Übernahme der benötigten Positionen aus der Artikelverwaltung 

c) Kopieren der Positionen aus einem ähnlichen Auftrag 

d) Jahresverträge (dazu später mehr) 

Wenn Sie Daten erfassen, tragen Sie Positionsnummer, Bezeichnung, Einheit, und E-Preis ein. Die Mengen tragen Sie nicht ein - diese werden später automatisch aus der Massenermittlung übernommen. 

Da man oft nicht weiß, welche Positionen auf der Baustelle überhaupt eingesetzt werden, ist es nicht wichtig, dass diese Rechnungsaufstellung vollständig ist. Die wichtigen/häufigen Positionen sollten jedoch enthalten sein. Dies erleichtert die Arbeit wie Sie später sehen werden. 

Positionen, die am Anfang noch nicht erfasst wurden, können auch direkt im Aufmaß angelegt werden - oder man schließt das Aufmaß und ergänzt ganz normal die LV-Aufstellung und startet dann die Aufmaßerfassung erneut.


So könnte Ihre vorgeschriebene Rechnung mit den wichtigsten Positionen aussehen: 

Schnelleinstieg Aufmaß 


Um Sie nicht gleich mit zu vielen Details zu überfordern, zeigen wir Ihnen in diesem Abschnitt, wie einfach es ist ein Aufmaß zu erfassen. Für die meisten Aufträge wird Ihnen dieser Schnelleinstieg weiterhelfen. 

Wie schon erwähnt, benötigen wir um ein Aufmaß zu machen, ein Leistungsverzeichnis - in unserem Fall eine Rechnung. 

Um ins „Aufmaß-Modul“ zu gelangen, gehen Sie auf den Menüpunkt „Funktionen“ und wählen dort „Massenermittlung (Aufmaß) chronologisch“. 

Sie kommen so in das leere Aufmaßfenster: 


In der Spalte „Nr“ steht die fortlaufende Zeilennummer - diese ist nicht änderbar. Die Spalte „Ma“ ist eine Markierungszeile, um Zeilen markieren und kopieren zu können - dazu später mehr. 

Nun geben wir unter der Spalte „ZA“ den Buchstaben „A“ ein. Dies bedeutet „Abschnitt“ bzw. „Bauabschnitt“. Bestätigen Sie jede Eingabe mit der ENTER-Taste. Sie gelangen dann automatisch in die 162 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

nächste Spalte. 

Unter der Spalte „PosNr“ geben Sie als Kurzbezeichnung „ERD“ ein. 

Als nächstes gelangen Sie in das Feld „Kommentar“ Hier geben wir das Wort „Erdarbeiten“ ein. 

Die Felder „Fml“ und „Faktor“ überspringen wir, indem wir ohne Eingabe die ENTER-Taste drücken. 

Es erscheint jetzt ein Fenster „Neuer Bauabschnitt“. Hier machen wir gar nichts und drücken entweder die F12-Taste oder klicken unten mit der Maus auf „Fertig F12“. 

Wir haben nun einen Bauabschnitt angelegt und machen unser erstes Aufmaß dazu. 

So sieht Ihr Bildschirm nun aus: 

Wir stehen jetzt wieder unter der Spalte „ZA“ in der zweiten Zeile. Um eine Maßzeile zu machen brauchen Sie gar nichts einzugeben, sondern nur ENTER zu drücken. 

Wir stehen nun unter „PosNr“ und müssen nun eine Positionsnummer unseres Abrechnungs-LV eingeben. Am unteren Fensterrand sehen Sie das Leistungsverzeichnis unserer Rechnung. 

Wir geben nun „1.1“ und abschließend ENTER ein (stattdessen kann man auch unten die Position „doppelklicken“ - oder „einfach“ klicken und dann auf die Schaltfläche „Übernahme der Position“ klicken). 

Automatisch wird oben in der Aufmaßtabelle die Bezeichnung der Position eingetragen. Wie Sie sehen, wird unter „ZA“ nun automatisch ein „M“ für eine Maßzeile eingetragen. 

Ihr Eingabecursor steht in der Spalte „Kommentar“. Hier können wir ggf. angeben, wo sich unsere Fläche auf der Baustelle befindet. Wir geben hier das Wort „Südseite“ ein. 

Ihr Eingabecursor steht nun auf der Spalte „Fml“ - hier kann man eine der Formel-Nummern eintragen. 

Diese könnte man unten am Bildschirm unter „Formeln“ auswählen. In den meisten Fällen misst man eine Länge, eine Rechteckfläche oder einen Rechteck-Rauminhalt aus. 

Man benutzt dazu die Formel „000“. Bei dieser Nullformel braucht man aber nichts eingeben und drückt nur die ENTER-Taste. 

Unter der Spalte „Faktor“ geben wir nichts ein und drücken ENTER. Im rosa „Maßfenster“ geben Sie nun Länge und Breite ein. 

Die Eingaben bestätigen Sie mit der ENTER-Taste. Sie stehen nun wieder auf der Spalte „ZA“ der dritten Zeile. 

Wir möchten nun noch eine zweite Fläche „Humus abschieben“ eingeben. Dazu drücken wir unter „ZA“ die ENTER-Taste und unter „PosNr“ ebenfalls ENTER. Die letzte Position wird automatisch wiederholt. Unter „Kommentar“ geben Sie das Wort „Westseite“ und unter „Fml“ geben Sie nichts ein. Bei „Maß 1“ bzw. „Maß 2“ geben Sie die Zahl „8“ und „4“ ein. 

Ihr Aufmaß sieht nun so aus: 

Als nächstes möchten wir den Erdaushub mit der Position „1.2“ aufmessen. Dazu messen wir zunächst 163 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

den Garagenaushub auf. Dazu lassen wir „ZA“ wieder leer. Als „PosNr“ geben Sie „1.2“ ein oder übernehmen die Position von unten mit einem Doppelklick. 

Als Kommentar geben Sie „Garage“ ein. Den Faktor und die Formel lassen Sie wieder aus und übergehen diese Spalten mit der ENTER-Taste. Da der Aushub eine Kubikmeter-Position ist (Einheit: „cbm“) werden nun 3 Maße gefragt. Geben Sie nacheinander ein: „7“, „6,50“ und „0,90“ ein. 

So sieht es nun aus: 

Fahren Sie in der nächsten Zeile fort und drücken Sie ENTER bis Sie auf „Kommentar“ stehen. Dort geben Sie einfach „Haus“ ein. 

Das Haus in unserem Beispiel steht leicht am Hang. Deshalb verwenden wir für den Hauptaushub eine spezielle Aushub-Formel. Sie geben unter „Fml“ die Formel „006“. Den Faktor brauchen Sie wieder nicht. Als Masse geben Sie folgendes ein: 

Wir möchten nun das Außenmauerwerk aufmessen. Die Zeilenart (ZA) lassen Sie wieder leer, unter „PosNr“ geben Sie die Nummer „2.2“ ein. Unter „Kommentar“ geben Sie „Nordwand“ ein. Ein Formel und Faktor brauchen Sie wieder nicht. Für die 3 Maße geben Sie „10,50“, „2,60“ und „0,30“ ein. 

Die Südwand wird komplexer und hat einen Erker. Drücken Sie wieder ENTER bis Sie auf „Kommentar“ stehen - hier geben Sie „Südwand mit Erker“ ein. 

Diese Wand besteht aus insgesamt 5 Mauerstücken. Unter „Fml“ geben Sie nun die „091“ ein. Dies ist die „freie Formel“. Das bedeutet, Sie können hier eine beliebige Formel eintragen und das Programm errechnet das Ergebnis. 

Den Faktor brauchen Sie nicht und als Masseingabe wird folgende Formel eingegeben: 

Die Wände haben auch Fenster und Türen. Diese müssen Sie nun abziehen. 

Wir bleiben bei der Position und drücken ENTER bis zur Kommentar-Spalte. Hier geben wir „Haustür“ ein. 164 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

Unter Formel geben Sie nichts ein. Nun geben Sie das erste Mal unter „Faktor“ etwas ein und zwar „-1“. Dieses bedeutet einen Abzug. Die Haustüröffnung ist „2,10“ auf „1,15“ auf „0,30“. 

Nun ziehen Sie noch 4 gleich große Fenster ab. Bis zum Kommentar drücken Sie wieder nur ENTER - hier tragen Sie das Wort „Fenster“ ein. Als Faktor geben Sie „-4“ ein. Die Fensteröffnungen geben Sie mit „1,10“ auf „1,25“ auf „0,30“ ein. 

Unser Aufmaßfenster sieht nun so aus: 

Probieren Sie weiter: 

Messen Sie nun selbständig die Position 2.1 (Zwischenmauerwerk) auf. Da dies eine Quadratmeterposition ist, werden bei der „leeren“ Formelangabe nur noch zwei Maßen abgefragt. Probieren Sie auch mal z.B. die Formel „004“ (Kreisfläche) oder „008“ (Dreiecksfläche rechtwinklig). 

Wenn der erste Bauabschnitt abgeschlossen ist, machen Sie wieder unter „ZA“ ein „A“ für den 2. Bauabschnitt. 

Danach machen Sie wieder Maßzeilen. Dabei messen Sie für dieses Geschoss das Außenmauerwerk und das Zwischenmauerwerk auf. 

Hier nochmals eine Hardcopy mit weiteren Beispieleingaben: 

Wie Sie sehen, brauchen bei den Formeln (hier Nr. „4“ und „8“) die führenden Nullen nicht eingegeben werden. 

Zurück in unsere Rechnung 

Um das Aufmaß abzuspeichern und zurück in unsere Rechnung zu gelangen, schließen Sie das Fenster 165 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

indem Sie rechts oben im Fensterrahmen auf das Kreuz klicken. 

Es erscheint nun das abgebildete Übernahmefenster: 

In diesem Fenster können Sie wählen, ob das System das Aufmaß zusammenrechnen und die Mengen ins LV zurückschreiben soll - oder eben nicht. 

Weiterhin ist es möglich, dass nur bestimmte Bauabschnitte übernommen werden sollen. Dazu kann man oben in der Bauabschnitts-Tabelle unter der Spalte „Übernahme“ das Häkchen setzen oder die Übernahmemarkierung wegnehmen. 

Normalerweise sollten die gesamten Daten berechnet und übernommen werden. Man braucht nur auf die Schaltfläche „Berechnen/Übernahme“ gehen. 

Will man Zeit sparen, weil man z.B. im Aufmaß nur etwas nachgeschaut hat, kann man das Aufmaß auch mit „Keine Übernahme“ verlassen. 

Wir übernehmen die Daten und gelangen zurück in unsere Rechnung, die wie folgt aussieht: 

Sie sehen hier, dass bei den Positionen nun eine „Menge“ und der berechnete „G-Preis“ steht. Die Menge ist mit einem „A“ gekennzeichnet. Dies bedeutet, dass die Menge aus dem Aufmaß stammt. Eine mit „A“-gekennzeichnete Menge kann hier nicht manuell geändert werden, sondern nur im Aufmaß! 

Normalerweise müsste die Aufmaßerfassung nun klar sein. Am besten Sie probieren an einem eigenen Projekt das Aufmaß aus. 

In den nachfolgenden Abschnitten erfahren Sie weitere Details zur Aufmaßerfassung sowie die Erklärung des Tiefbau-Aufmaß.166 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 


Formelspeicher 


Allgemeines zu den Formeln 

Eine wichtige Funktion im Aufmaßmodul ist sicherlich der „Formelspeicher“. Im letzten Kapitel haben Sie damit ja schon etwas gearbeitet. Nun möchten wir näher darauf eingehen. 

Wie Sie im vorigen Kapitel gesehen haben, kommen die Formelvorschläge in der Aufmaßerfassung unten am Bildschirm automatisch, wenn Ihr Eingabecursor in der Spalte „Fml“ steht. Dann können sie entweder die Formelnummer eingeben oder unten die gewünschte Formel doppelklicken. 

Wir möchten nun den Formelspeicher genauer betrachten und gehen links oben in das „Aufmaß-Menü“ und dann auf den ersten Punkt „Formelspeicher“. Folgendes Fenster erscheint: 

Die rosa hinterlegten Formeln von Nummer 000 bis 109 sind fest vom Hersteller hinterlegt und nicht änderbar - bei Updates oder Programmänderungen kann sich die Aufstellung allerdings erweitern. 

Die hellgrün hinterlegten Formeln von Nr. 110 bis 199 sind für Ihre benutzerdefinierte Formeln vorgesehen. Hier können Sie also selbst beliebige Formeln anlegen und dann im Aufmaß abrufen und benutzen. 

Sie sehen die Tabelle, in der es folgende Spalten gibt: 

Nr: Diese laufende Formelnummer ist nicht änderbar. Mit dieser Nummer rufen Sie im Aufmaß unter der Spalte „Fml“ die Formel ab. Dort brauchen die führenden Nullen jedoch nicht eingegeben werden. 

Frei: Gibt an, ob die Formel änderbar sind. Die „Nein“-Formeln (Formeln bis „109“) sind fest. Mit „Ja“ gekennzeichnete Formeln können eingegeben/geändert werden. 

Bezeichnung Formel: Hier geben Sie die „Bezeichnung“ oder den Namen der Formel ein. Dieser Name sollte eindeutig sein. Er erscheint normalerweise im Aufmaßdruck. 

Bez.-Mass 1 - 9: Pro Formel können bis zu 9 Maße abgefragt werden. Hier werden einfach die entsprechenden Bezeichnungen eingegeben (also z.B. „Länge“, „Breite“, „Durchmesser“, usw.) 

Berechnung: Hier geben Sie die Formel zur Berechnung ein. Als Platzhalter (Variable) für die Maßbezeichnungen wird nicht die Bezeichnung selbst eingegeben, sondern für das „Maß 1“ der Platzhalter „ma1“ für das „Maß 2“ der Platzhalter „ma2“ usw. 

Beispiel: 

Um eine Rechteckfläche mit den Maßbezeichnungen „Länge“ und „Breite“ zu berechnen, gibt man hier 167 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

als Formel an „ma1 * ma2“. 

Wenn Sie neue Formeln erstellen möchten (ab Formelnummer 110) orientieren Sie sich als Hilfe einfach an den bestehenden Formeln. 

Kommentar: Geben Sie hier bei Bedarf einen beliebigen Kommentar zur Formel ein. Dieser Kommentar wird im Aufmaß nicht mit ausgedruckt und ist nur für Ihre eigene Information. 

Beschreibung wichtiger Formeln 

Formel „000“ und Formel „001“ 

Die Formel „000“ ist die Standardformel für alle Standardberechnungen. In der Spalte „Fml“ brauchen Sie gar nichts einzugeben. Dann wird immer diese Formel genommen. 

Die Formel fragt im Aufmass nach einem Maß, zwei oder drei Maßen, je nachdem welche Einheit diese Position im LV hat. 

3 Maße: Kubikmeter (Einheiten: cbm, m3, m³) 

2 Maße: Quadratmeter (Einheiten: qm, m2, m²) 

1 Maß: Alle anderen Einheiten (z.B. m, lfm, Stück, Stk,...) 

Die Formeln „000“ und Formel „001“ sind technisch identisch. Bei Formel „001“ wird nur statt „Maß 1“, „Maß 2“ und „Maß 3“ die „Länge“, „Breite“ und „Tiefe“ abgefragt. 

Formel „091“ 

Diese Formel ist ebenfalls sehr wichtig, da es die „Freie Formel“ ist. Sie können hier selbst eine beliebig lange Berechnung (auch über mehrere Eingabezeilen) machen. Diese Formel benötigt man oft, wenn man Kettenmaße eingeben möchte. 

Beispiel: 

Sie messen die Zwischenwandflächen für die Innenputzarbeiten eines Hauses auf. Sie „könnten“ nun mit der Formel „000“ alle Wandflächen einzeln berechnen. 

Schneller geht es, wenn Sie alle Wandlängen in der Formel „091“ zusammenadieren und dann die Summe mit der Wandhöhe multiplizieren. 

Eingabe: (5+6+7+2,50+1,25+3,89+5,20*2+4,50*2) * 2,50 

Formel „005“ 

Diese Formel dient der Überahme von Messsgehalten aus anderen Positionen. Dies kann manuell geschehen, indem Sie als Kommentar eintragen: „Wie Position 5.1“ und dann die Gesamtmenge von Position „5.1“ angeben. 

Es kann auch automatisiert der Gesamtmessgehalt einer anderen Position übernommen werden. Mehr dazu später im Kapitel „Kopierfunktionen“. 

Formeln für wichtige Geometrische Flächenberechnungen 

Formel 002 Trapezfläche 

Formel 004 Kreisfläche 

Formel 008 Dreiecksfläche (rechtwinklig) 

Formel 033 Dreiecksfläche (3 Seiten)168 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

Formeln für wichtige Geometrische Rauminhalte 

Formel 003 Zylindervolumen 

Formel 007 Trapezvolumen 

Formel 009 Dreiecksvolumen (rechtwinklig) 

Formeln für Erdaushub / Auffüllungen 

Neben den normalen geometrischen Formeln gibt es hier z.B. die Formel „006“ für einen Aushub mit 4 Tiefen. Zusätzlich finden Sie hier auch komplexe Formeln für verschiede Aushübe/Arbeitsräume/ Auffüllungen. Bei diesen kann z.B. zusätzlich noch ein Böschungswinkel angegeben werden. Diese Formeln finden Sie von „056“ bis „067“. Diese sind in der Hilfe-Funktion genauer beschrieben. 

Formeln für den Straßen- und Tiefbau 

Für Strassen, Tief- und Erdbau stehen Ihnen zusätzlich die speziellen Formeln „100“ bis „106“ zur Verfügung. Dies sind spezielle Stationierungsformeln für das Stationierungsaufmaß. Formel „100“ ist ganz speziell und kann ein ungleichmäßiges Querprofil nach „Gauss-Elling“ berechnen. 

Mehr zum Tiefbauaufmaß im Kapitel „9.4 Tiefbau-Aufmass (Stationierung)“. 

Ist eine gewünschte Formel nicht enthalten, können Sie diese ab Formelnummer „110“ selbst ganz leicht anlegen und dann jederzeit verwenden. 

Details zur Aufmaßerfassung 


Unterteilung in Bauabschnitte 

Im Aufmaß-Schnelleinstieg haben wir bereits Bauabschnitte (Unter Spalte „ZA“ ein „A“ eintragen) kennengelernt. Bei größeren Baustellen ist es empfehlenswert, mit Bauabschnitten zu arbeiten. 

Wenn Sie Ihr Aufmaß in Bauabschnitte unterteilen, können Sie beim Druck oder bei der Übernahme der Mengen ins LV (z.B. Rechnung) entweder alle, oder nur einzelne Bauabschnitte berücksichtigen. 

Daneben gibt es in den Aufmaßdrucken wahlweise auch Bauabschnitts-Zwischensummen. 

Wenn Sie ein chronologisches Aufmaß erfassen, geben Sie die Mengen chronologisch nach Baufortschritt ein. Haben Sie z.B. im Untergeschoss ein Zwischenmauerwerk und ebenfalls in den 3 weiteren Stockwerken, so machen Sie zuerst das komplette Aufmaß des Untergeschosses aller Positionen unter dem Bauabschnitt „Untergeschoss“. 

Dann legen Sie den nächsten Bauabschnitt „Erdgeschoss“ an und messen hier wieder alle vorkommenden Positionen auf. Hier wiederholt sich dann auch das Zwischenmauerwerk. 

Legen Sie dann den nächsten Bauabschnitt „OG1“ an und machen auch hier wieder das gesamte Aufmaß aller Positionen. 

Ihr Aufmaß ist damit nach Baufortschritt angelegt und so können Sie auch klare definierte Abschlagsrechnungen erstellen. 

Kommentare 

In der Aufmaßtabelle gibt es die Spalte „Kommentar“. Im Aufmaß-Schnelleinstieg ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass immer, wenn Sie Ihren Eingabecursor auf diese Spalte setzen, im unteren Bildschirmbereich eine Tabelle eingeblendet wird.


Diese untere Tabelle beinhaltet die „Kommentarvorschläge“, die Sie selbst belegen können. 

Gehen Sie dazu ins „Aufmaß-Menü“ und dann auf den Punkt „Kommentar-Speicher“ und Sie gelangen in nachfolgend abgebildetes Fenster: 

Sie sehen hier die „Nr“ die fortlaufend hochzählt. Dahinter schreiben Sie Ihren Kommentarvorschlag. 

Wenn Ihr Cursor im Aufmaß auf der Kommentarspalte steht, können Sie unten in den Kommentarvorschlägen den gewünschten Kommentar doppelklicken um diesen ins Aufmaß zu übernehmen. Oder Sie tragen als Aufmaßkommentar die Abruf-Nummer ein und drücken ENTER. Der Kommentar mit dieser Nummer wird dann übernommen. 

Wie auch in den anderen Aufmaßspalten wird durch die Eingabe des Pluszeichens („+“) der Kommentar der vorherigen Zeile übernommen. 

Um noch mehr Schreibarbeit zu sparen, kann man mehrere Kommentare und/oder Handeingaben in einem Zug miteinander kombinieren. 

Beispiel 1: 

Die Eingabe unter der Aufmaß-Kommentarspalte „3 10“ holt den Kommentar Nr. 3 und dahinter den Kommentar mit der Nummer 10. So können Sie mehrere Kommentare zusammensetzen. 

Beispiel 2: 

Die Eingabe von „4 #Schnitt A-B“ holt den Kommentar Nr 4 („Nordseite“). Das Doppelkreuz dahinter bedeutet, dass eine manuelle Texteingabe folgt. Als Kommentar wird automatisch eingetragen: „Nordseite Schnitt A-B“. Sie können so erhebliche Schreibarbeit sparen. 

Zahlen-/Datenübernahme aus vorheriger Zeile 

Sehr wichtig ist Übernahmemöglichkeit von Formeln, Kommentaren oder Zahlen aus der vorherigen Zeile. 

Egal in welcher Aufmaßspalte Sie stehen, geben Sie einfach das Pluszeichen („+“) ein, um hier den Wert der vorherigen Zeile zu übernehmen. Wenn Sie z.B. auf dem „Mass 2“ stehen, wird das Mass 2 der 170 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

letzten Zeile geholt und eingesetzt. 

Mit dieser Funktion kann viel Schreibarbeit gespart und Tippfehler vermieden werden. 

Neue LV-Position aufnehmen 


Vorher wurde mehrfach erwähnt, dass bereits ein Rechnungs-LV vorliegen muss, um ein Aufmaß zu erfassen. Es ist jedoch auch möglich, neue Positionen im Aufmaß zu erfassen. Dazu müssen Sie in der Spalte „PosNr“ stehen. Unten wird dann Ihr Abrechnungs-LV angezeigt. 

Um eine neue Position in das Abrechnungs-LV ein- oder anzufügen, klicken Sie rechts auf die Schaltfläche „Neue LV-Position“. Es öffnet sich folgendes Fenster: 

Hier können Sie eine neue Position von Hand eintragen. Dazu einfach die entsprechenden Felder ausfüllten. Mit der TAB-Taste gelangen Sie ins nächste Feld. 

Natürlich steht auch die „Artikelverwaltung“ oder der „Artikel-Direkt-Abruf“ zur Verfügung. 

Unten gibt es die Angabe „Wo einfügen“. Sie können die neue Position entweder unten im LV anfügen lassen oder an eine beliebige Position dazwischenfügen. Im ersteren Fall ist die Bedienung ja klar - einfach auf die Schaltfläche „Einfügen dieser Position ins LV (F9)“ anklicken oder die F9-Taste drücken. 

Möchten Sie die Position dazwischenfügen, weil diese Position in einen bestimmten Titel oder zu einer Gruppe von Positionen dazupasst, klicken Sie auf das Feld „An eine bestimmte Position“. 

Sofort öffnet sich ein Fenster und eine Tabelle mit allen LV-Positionen. Nun klicken Sie die Zeile an, vor der Sie die neue Position einfügen möchten. Dann klicken Sie unten auf „Einfügen der Position oberhalb der markierten Zeile“. Natürlich genügt auch ein Doppelklick auf die entsprechende Position in der Tabelle. 

Sie gelangen nun zurück in die Aufmasserfassung, die Position wurde eingefügt und Ihr Eingabecursor steht nun bereits wieder auf der „Kommentar“-Spalte. 

Auf diese Weise können Sie neue Positionen problemlos und schnell ins Abrechnungs-LV aufnehmen. 

Um spezielle Positionen (z.B. neue Gewerke oder Titel) aufzunehmen müssen Sie allerdings das Aufmass verlassen und das Gewerk/Titel direkt in Ihrem Abrechnungs- LV eintragen. Dann gehen Sie wieder ins Aufmass und setzen die Arbeit fort.171 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 


Markieren/Kopierfunktionen 


Für Operationen, wie mehrere Zeilen zu löschen, zu kopieren oder zu verschieben gibt es oben das Menü „Markierte Zeilen“. Dort stehen Ihnen sehr nützliche Funktionen zur Verfügung. Diese Funktionen beziehen sich immer auf „markierte Zeilen“. 

Um Aufmaßzeilen zu markieren, reicht es nicht, wie in vielen Windows-Programmen, die Zeilen blau zu hinterlegen. Hier im Aufmaß gibt es dazu die Spalte „Ma“. Alle Zeilen, die Sie markieren möchten, klicken Sie hier mit der Maus an. Diese erhalten dann ein Häkchen. Nur Zeilen, die dieses Häkchen tragen, gelten als markiert. 

Um mehrere Zeilen oder einen ganzen Block von Zeilen manuell zu markieren, wäre es umständlich, mit der Maus das „Ma“-Häkchen jeder Zeile zu setzen. 

Stattdessen gibt es die Möglichkeit (wie auch in anderen Windows-Programmen) einen ganzen Block mit beliebig vielen Zeilen zu markieren. Dazu müssen Sie die erste Zeile des Blockes blau hinterlegen. Klicken Sie dazu in die erste unbeschriftete Spalte ganz links neben „Nr“. 

Nun können Sie mit der Maus an die letzte Zeile des gewünschten Aufmaßblockes „scrollen“. Halten Sie nun die Shift-Taste (Großschreibtaste) gedrückt und klicken mit der Maus in der Zielzeile wiederum auf die erste Spalte links neben „Nr“. Nun wird der ganze Block der dazwischenliegenden Zeilen blau hinterlegt. 

Um nun die Häkchen der „Ma“-Spalte zu setzen, gehen Sie ins Menü „Markierte Zeilen“ und dann auf „Alle blau hinterlegten Zeilen markieren“. Die Häkchen werden nun gesetzt und Sie können einen der beschriebenen Kopieren-, Verschieben- oder Löschvorgänge ausführen. 

Unter dem Menü „Markierte Zeilen“ können Sie mit den entsprechenden Menüpunkten entweder alle Zeilen markieren bzw. alle Zeilen demarkieren. 

Ganz unten finden Sie den Punkt „Nach Verschieben/Kopieren die Markierungen wieder löschen“. 

Ist dort ein Häkchen vorhanden, werden nach jedem Kopier- oder Verschiebevorgang automatisch die Markierungen wieder gelöscht. Dies macht meist Sinn, da so nicht versehentlich irgendwelche „alten“ Zeilen beim nächsten Kopiervorgang noch markiert sind. 

Möchte man jedoch markierte Aufmaßzeilen mehrfach kopieren, ist es sinnvoll diese Option abzuwählen, da sonst die Quellpositionen immer wieder neu markiert werden müssen. 

Übernahme einer Positions-Summe 

Oft misst man eine Position mit z.B. 20 Zeilen fortlaufendem Aufmaß auf. Diesen Gesamt-Messgehalt benötigt man für eine andere Position. Man könnte natürlich die neue Position wieder aufmessen und wieder 20 Zeilen Aufmaß machen. 

In der Regel übernimmt man aber einfach die Summe aus der vorherigen Position - und das geht vollautomatisch mit einem Mausklick. 

Messen Sie also z.B. eine Position „4.1 - Tapezieren“ ganz normal mit beliebig vielen Zeilen auf. Geben 172 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

Sie dann in der nächsten Zeile die nächste Positionsnummer, z.B. „5.2“ (Anstrich) ein und bestätigen wie üblich mit ENTER. Klicken Sie nun auf die Schaltfläche rechts unter der Tabelle „Übernahme Summe von letzter Position“. 

Der Messgehalt wird übernommen und ein entsprechender Kommentar automatisch ausgefüllt. 

Zeilen kopieren 

Diese Funktion wird gern genutzt, wenn Sie z.B. ein Mauerwerk im Erdgeschoss aufmessen, das sich genauso im Obergeschoss oder in einem sonstigen Abschnitt wiederfindet. 

Markieren Sie die entsprechenden Aufmaßzeilen im Erdgeschoss mit dem Kreuz in der „Ma“-Spalte der Tabelle. 

Gehen Sie dann mit dem Eingabecursor z.B. ganz nach unten in eine neue Zeile. Im Menü „Markierte Zeilen“ klicken Sie auf „Kopie machen (vor aktueller Zeile)“. 

Sofort werden die markierten Zeilen ohne weitere Schreibarbeit kopiert. 

Spezialkopie - Maße von anderer Position kopieren 

Mit der „Spezialkopie“ ist es möglich, beliebig viele Aufmaßzeilen von einer Abrechnungsposition auf eine andere Position zu kopieren. Man erhält also dasselbe Aufmaß für eine andere Position. 

Dazu markiert man mit der „Ma“-Spalte wieder die Quellpositionen. Man geht nun mit dem Cursor z.B. auf eine neue Aufmaßzeile. Im Menü „Markierte Zeilen“ klickt man auf „Spezialkopie“. Es öffnet sich dann folgendes Fenster: 

Oben sehen Sie, wieviel Zeilen der angegebenen Quellposition markiert sind. 

Unten sind alle LV-Positionen aufgelistet. Hier müssen Sie nun eine Zielposition auswählen (anklicken). 

Dann gehen Sie unten auf die Schaltfläche „Kopiervorgang starten“. Sie gelangen wieder zurück ins Aufmaß und finden die kopierten Zeilen vor. 

Hinweis: 

Sie können z.B. auch von einer Kubikmeterposition auf eine Quadratmeterposition kopieren. Das funktioniert aber nur richtig, wenn Sie nur die Formeln „000“ oder „001“ verwenden. In der Kopie wird das dritte Maß dann weggelassen. Bei allen anderen Formeln werden alle Masse vollständig übernommen und sind daher falsch. Am besten, Sie übertragen also nur dimensionsgleiche Positionen.173 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

Aufmaß in ein anderes LV kopieren 

Um ein Aufmaß oder Teile davon in ein anderes LV zu kopieren, markieren Sie wieder die gewünschten Zeilen. Markiert sind Zeilen, wenn ein Häckhen in der „Ma“-Spalte vorhanden ist. 

Im dem Menü „Markierte Zeilen“ klicken Sie auf den Punkt „Markierte Zeilen in die Zwischenablage kopieren“. 

Verlassen Sie nun das Aufmaß und rufen ein anderes LV-Dokument auf. Dieses andere LV muss bereits vorhanden sein und dieselben Positionen und Positionsnummern beinhalten. Hat das LV weitere zusätzliche Positionen so macht dies nichts. 

Gehen Sie nun vom vorhandenen LV ins Aufmaß. Ist dort bereits Aufmaß vorhanden, setzen Sie Ihren Cursor in die Zeile, vor die das Zwischenablage-Aufmaß kopiert werden soll. Ist noch kein Aufmaß vorhanden, belassen Sie den Cursor in der ersten Zeile. 

Rufen Sie dann über das Menü „Markierte Zeilen“ die Funktion „Zeilen der Zwischenablage einfügen (vor aktueller Zeile)“ auf. Die gewünschten Aufmaßzeilen werden nun hier hineinkopiert. 

Hinweis: 

Die Daten in der Zwischenablage bleiben nur erhalten, solange Sie in der Software sind. Nach dem Verlassen/Neustart der Software wird die Zwischenablage geleert. 

Drucken der Massenermittlung 


Wir erklären in diesem Handbuch nur die grobe Aufteilung und Funktion des Fensters. Vieles ist weitgehend selbst erklärend und mit der Hilfe-Funktion erhalten Sie weitere Informationen. 

Wenn Sie vom Aufmaß ins Druckmenü gehen, erscheint das folgende Fenster: 

Links oben sehen Sie eine Tabelle mit Auflistung der Bauabschnitte, die im Aufmaß vorkommen. Unter der Spalte „Drucken“ können Sie mit der Maus ankreuzen, ob der entsprechende Bauabschnitt beim Druck berücksichtigt werden soll. 

Auf der rechten Seite können Sie auf die gleiche Art und Weise auswählen, ob beim Aufmaßdruck nur bestimmte LV-Positionen berücksichtigt werden sollen. 

Normalerweise sind alle Bauabschnitte und LV-Positionen „zum Drucken“ markiert.174 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

Links unten wählt man einen der sechs möglichen Ausdrucksarten. Probieren Sie die 6 Aufmaßdrucke einfach an einem eigenen Beispiel aus. Die zwei „speziellen Ausdrucke“ Nr. 4. und Nr. 5 geben nur Sinn, wenn Sie im Aufmaß mehrere Bauabschnitte haben. 

Der Spezialausdruck Nr. 6 ermöglicht ihnen im Vorfeld ein Aufmaßformular als „blanko Aufmaßformular“ zu drucken, in welches sie dann auf der Baustelle ihre Meßwerte handschriftlich eintragen können. Hierbei werden alle LV-Positionen in dieses blanko Formular gedruckt und die Anzahl der Leerzeilen zwischen den Positionen lässt sich über die Druckoptionen einstellen. 

Auf der rechten Seite finden Sie die ganzen Optionen für den Ausdruck. Für jede Druckart sind die zusätzlich möglichen Druckoptionen entsprechend aktiv. Inaktive Optionen, oder solche die nicht möglich sind, sind grau ausgeblendet. 

Oben können die aktuellen Einstellungen gespeichert werden, damit diese später automatisch beim Aufruf des Fensters wieder geladen werden. Weiterhin kann man die Einstellungen auf den werksseitigen Standard zurücksetzen oder das Aufmaß-Formular anpassen. 

Übernahme in die Rechnung 


Wenn Sie das Aufmaßfenster ganz normal über die „Fenster schließen“-Funktion verlassen wird das Aufmaß gespeichert. 

Dann wird geprüft, ob im Aufmaß Masszeilen mit dem Messgehalt „Null“ vorkommen oder ob andere unstimmige Zeilen vorhanden sind (z.B. bei der Stationierung). 

Fehler im Aufmaß 

Hat das System Fehler im Aufmaß gefunden, wird folgendes Fenster angezeigt: 

Sie haben nun die Möglichkeit, entweder ins Aufmaß zurückzukehren um den Fehler zu beseitigen, oder den Fehler zu ignorieren. 

Gehen Sie links unten auf „Weiter (Fehler ignorieren)“ gelangen Sie ins Übernahmefenster um das Aufmaß berechnen zu lassen und die Messgehalte in das LV (z.B. Rechnung) zu übertragen. 

Gehen Sie auf die rechte Schaltfläche „Abbruch (Zurück ins Aufmass)“ oder Sie „schließen“ das Fenster, gelangen Sie zurück ins Aufmaß und können die Fehler hier beheben.



Übernahmefenster 

Wenn Sie das Aufmaß verlassen, gelangen Sie ins folgende Übernahmefenster: 

Sie sehen in der Tabelle alle Aufmaß-Bauabschnitte. Diese sind in der Spalte „Übernahme“ automatisch alle zur Übernahme markiert. 

Möchten Sie nicht alle Bauabschnitte berechnen lassen und die Messgehalte ins Aufmaß zurückschreiben lassen, können Sie die Markierungen unter der Spalte „Übernahme“ verändern. 

Gehen Sie dann links unten auf die Schaltfläche „Berechnen/Übernahme“. Sie gelangen zurück ins zugrunde liegende LV-Dokument. 

Wenn Sie Zeit sparen möchten und die Zurückberechnung nicht durchführen möchten, gehen Sie auf die Schaltfläche „Keine Übernahme“. 

Wenn Sie zurück in Ihrem LV-Dokument (z.B. Rechnung) angelangt sind, sehen Sie, dass die Messgehalte der Aufmaßpositionen übertragen wurden. Alle Mengen aus dem Aufmaß erhalten automatisch ein „A“ vor der Menge. So wissen Sie, dass diese Menge nicht von Hand eingegeben wurde, sondern im Aufmaß berechnet wurde. 

Eine Änderung der Menge von Hand, bei Positionen mit „A“-Markierung ist nicht möglich. Diese Mengen müssen im Aufmaß geändert werden. 

Arbeiten mit Jahresverträgen 


Jahresverträge werden in vielen Bau- und Handwerksbranchen eingesetzt. Diese sind praktisch, weil nicht für jedes Projekt neue Preisverhandlungen gemacht werden müssen. 

Jahresverträge schließt man oft mit öffentlichen Auftraggebern - aber auch mit grossen Firmen oder Konzernen ab. Dabei werden Preise für ein umfangreiches Leistungsverzeichnis sowie für Stundenlohnarbeiten (Regiearbeiten) definiert. Diese Preise gelten dann für einen bestimmten Zeitraum (meist ein- oder zwei Jahre - deshalb „Jahresverträge“). 

Ein gutes Beispiel für Jahresverträge sind das Gewerk „Rohrleitungsarbeiten“ für Gemeinden. Da nicht für jeden Rohrbruch oder jeden Neuanschluss Angebote eingeholt werden können, wird mit einem oder manchmal auch zwei Bauunternehmen ein Jahresvertrag abgeschlossen, in dem oft mehrere hundert Leistungen und Regiearbeiten festgeschrieben sind. 

Wird dann von der Gemeinde ein Auftrag (z.B. Rohrbruch) vergeben, kann bzw. muss der Unternehmer sofort mit den Bau- oder Reparaturarbeiten beginnen. Von dem umfangreichen Leistungsverzeichnis werden für solche Kleinbaustellen meist nur wenige Positionen benötigt. Diese werden dann auf 


Preisbasis des Jahresvertrages abgerechnet. 

Und genau das ist die Stärke dieser Software. Man definiert z.B. einfach für den Kunde „Gemeinde Musterhausen“ ein LV-Dokument (Angebot oder Aufstellung) und macht dieses Dokument zu einem Jahresvertrag. In einem konkreten Auftrag für diese Gemeinde legt man ein neuen Auftrag an und schreibt Rapporte. In der Rechnung werden dann nur die tatsächlichen Leistungen aufgeführt. 

In baufaktura können beliebig viele Jahresverträge angelegt und verwaltet werden. 

Vorgehensweise bei JV-Abrechnungen 

Schritt 1 (einmalig für jeden Jahresvertrag) 

Das Jahresvertrags-Leistungsverzeichnis legen Sie als neuen Auftrag bei dem entsprechenden Kunden an. Nennen Sie den Auftrag z.B. „Jahresvertrag Müller 2022“. Verwenden Sie als Dokument z.B. ein „Angebot“ oder eine „Aufstellung“ - nicht jedoch eine Rechnung. 

Schritt 2 (für jede Jahresvertrags-Abrechnung) 

Legen Sie nun für den Kunden den konkreten Auftrag (z.B. Rohrbruch) an. Normalerweisen erstellen Sie einen neuen Auftrag und dann ein Dokument „Rechnung“. Diese ist natürlich nun noch leer. 

Schritt 3 (einmalig für jeden Jahresvertrag) 

Das System weiß nun noch nicht, dass das eingegebene Leistungsverzeichnis ein Jahresvertrag ist. Gehen Sie nun von Ihrer leeren Rechnung in das „Aufmaß (Massenermittlung)“, dann oben auf das „Aufmaß-Menü“, dann auf „Jahresvertrag auswählen“. 

Da in der Liste noch kein Jahresvertrag bzw. der gewünschte JV nicht vorhanden ist, müssen Sie nun hier den Jahresvertrag aufnehmen. Dies geht oben unter „Neues Jahresvertrags-LV aufnehmen“. Wählen Sie hier das in Schritt 1 erstellte Dokument aus dem entsprechenden Auftrag aus. Diesen „Schritt 3“ müssen Sie nur ein einziges Mal machen. Wenn Sie nach einem Jahr einen neuen Vertrag abschließen, legen Sie ein neues LV an und wiederholen diesen Vorgang. 

Schritt 4 (für jede Jahresvertrags-Abrechnung) 

In dieser Liste mit den Jahresverträgen („Aufmaß-Menü“ - „Jahresvertrag auswählen“) markieren Sie den zu Ihrem aktuellen Auftrag „passenden“ Jahresvertrag und klicken links unten auf „Übernahme des markierten Vertrages“. 


Diesen Schritt 4 müssen Sie für jeden Einzelauftrag durchführen, bei denen ein Jahresvertrag zugrunde liegt.177 Kapitel 9 - Aufmaß / Massenermittlung 

Schritt 5 (für jede JV-Abrechnung) 

Wenn Sie mit Jahresverträgen arbeiten, brauchen Sie keine Positionen in Ihrem Rechnungs-LV vorschreiben. Geben Sie einfach direkt die Rapporte ein. Wenn Sie in der Erfassungstabelle auf der Spalte „PosNr“ stehen, wird unten das Leistungsverzeichnis eingeblendet. Klicken Sie dann dort auf den rechten Reiter „Jahres-LV“. Dann finden Sie dort alle Leistungen aus dem Jahresvertrag. 

Suchen Sie dort die gewünschte Leistung und übernehmen Sie diese in die Tabelle. Wenn Sie die Positionsnummer wissen, können Sie im Aufmass auch sofort die Positionsnummer eingeben. 

Wird in einem Aufmaß eine Position aus dem Jahres-LV übernommen, wird diese Position automatisch in Ihr Abrechnungs-LV kopiert. D.h. Sie haben die aufgerufenen Positionen (und auch nur diese) in Ihrer aktuellen Rechnung. 

Schritt 1 und Schritt 3 sind die Vorbereitungen für die Erfassung und die einmalige Festlegung des Jahresvertrags-LV. Diese Schritte braucht man z.B. nur jährlich bei einem neuen Jahresvertrag machen. 

Schritt 2, Schritt 4 und Schritt 5 müssen Sie bei jeder Abrechnung durchführen, bei denen ein Jahresvertrag die Grundlage ist. 

Aufmaßkommentare 


Die Zeilenkommentare haben Sie ja bereits kennengelernt. In jeder Aufmaßzeile kann in der entsprechenden Spalte ein Kommentar zu dieser Zeile erfaßt werden. 

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, spezielle Kommentarzeilen einzufügen. Als Zeilenart (Spalte ZA) geben Sie entweder den Kennbuchstabe „K“ oder „KP“ ein. Drücken Sie dann ENTER bis zur Kommentar-Spalte und tragen dort einen Kommentar ein. Wenn der Platz nicht ausreicht, machen Sie in der folgenden Zeile wieder eine Kommentarzeile und setzen den Text fort. 

Wichtig: 

Die Kommentarzeilen (ZA=“K“) werden nur beim normalen Standard-Aufmaßdruck ausgegeben. Die Kommentarzeile (ZA=“KP“) wird auch bei den sortierten Ausdrucken („Druck LV-Sortierung“ und „Druck Abschnittsortierung“) gedruckt, wenn diese direkt über der betreffenden Aufmaßzeile steht. 

Die Kommentare, die unter den Maßzeilen (ZA=“M“) stehen werden immer ausgedruckt. 

Export GAEB DA11 


Das chronologische Aufmaß kann mittels GAEB-Schnittstelle (Optional) in eine DA11 kompatible Datei exportiert werden. Dieses Aufmaß läßt sich dann in andere Programme einlesen, die über eine entsprechende Import-Funktion verfügen. Um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden, werden die meisten Formeln in freie Formeln nach REB konvertiert. 

Aufmaß mit Stationierungsformeln oder Gauss-Elling-Aufmaß kann nicht exportiert werden, da hier die entsprechende Standardisierung von verschiedenen Programmhersteller nicht vorhanden ist!


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